Neue Fördermittel für Stadtmauer in Büdingen

Büdingen (dsd/aw). Bereits fünfmal hat die treuhänderische Stiftung Historische Altstadt Büdingen in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in den vergangenen Jahren die Restaurierung der mittelalterlichen Stadtmauer in Büdingen im Wetteraukreis mit rund 33.000 Euro unterstützt. Nun stehen weitere 25.000 Euro für die Sanierung der nördlichen Stadtbefestigung, Am Gebück, zur Verfügung. Büdingen, zunächst Burgmannensiedlung, war Marktort und wurde nach der Stadtwerdung ab 1321 befestigt und 1428 mit der ebenfalls bereits ummauerten nördlichen „Neustadt“ vereinigt.

Nachdem die Stadt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in der Mainzer Stiftsfehde schwer verwüstet worden war, ließ sie Graf Ludwig II. von Ysenburg-Büdingen um 1500 mit einer gewaltigen, über zweieinhalb Kilometer langen Stadtmauer mit mächtigen Türmen und Toren schützen. Der reiche Maßwerkschmuck und die Türme und Halbtürme, von denen noch 17 erhalten sind, weisen auf eine gleichzeitige repräsentative Bedeutung hin. Der Befestigung blieb die Feuertaufe erspart.

Am besten erhalten ist die Stadtmauer in ihrem südlichen Teil. Im Westen ist die Befestigung der Neustadt noch in Teilen vorhanden, im Norden ging sie in der neuen Befestigung aus der Zeit um 1500 auf. Im Osten entspricht die neue Befestigung dem Verlauf der Neustadtmauer des 14. Jahrhunderts. Alle Mauerteile und Türme sowie die gestalteten Architekturteile wurden in heimischem Sandstein errichtet, der einen Kilometer südlich vor der Stadt gebrochen wurde. Im Bereich der Altstadtmauer wurden kleinere Bruchsteinformate in unregelmäßigem Verband vermauert.

Die besondere Bedeutung der Büdinger Stadtmauer liegt in ihrem weitgehend kompletten Erhaltungszustand und in der im 15. und 16. Jahrhundert seltenen Form der Verbindung einer Stadtbefestigung mit einer Festungsanlage. Zum Festungsbereich gehören das Bollwerk sowie der nordwestliche und der südwestliche Eckturm. Auch der auf drei Seiten erhaltene Stadtgraben ist eine Rarität.