Sanierung des Comoedienhauses Wilhelmsbad wird Chefsache

Hanau (pm/aw). Hanaus historisches Theater, das 1781 erbaute Comoedienhaus Wilhelmsbad, muss baulich saniert und technisch modernisiert werden. Die Kosten dafür belaufen sich laut einer Vorstudie zur Feststellung der erforderlichen Baumaßnahmen auf rund 7,5 Millionen Euro. Im Februar dieses Jahres haben Hanaus Stadtverordnete beschlossen, 1,875 Millionen Euro, rund ein Viertel der Gesamtkosten, für die bauliche Sanierung des Comoedienhauses vorzusehen. Bereits im November vergangenen Jahres kam die gute Nachricht aus Berlin, dass der Bund rund 3,75 Millionen Euro für die Sanierung zuschießen wird. Die Zusage des Bundes ist jedoch, wie bei allen Vorhaben dieser Art üblich, daran gebunden, dass sich das Land Hessen ebenfalls an den Kosten beteiligt.

Aus Wiesbaden gibt es bislang allerdings noch keine Zusage. Oberbürgermeister Claus Kaminsky hatte im November 2020 an den Hessischen Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) sowie an die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen), geschrieben. „Ich sehe das Land Hessen in der Pflicht, für das letzte Viertel der Kosten aufzukommen“, unterstreicht Hanaus OB. Dieser Tage hat er seine Bitte an das Land um finanzielle Beteiligung mit Briefen an die beiden zuständigen Ministerien erneuert.

„Die Sanierung und Modernisierung des historischen Theaters in Wilhelmsbad ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann. Die Stadt Hanau setzt alle zur Verfügung stehenden Mittel ein und auch der Bund will erhebliche Investitionen für den Erhalt dieser einzigartigen Kulturstätte tätigen. Das Land Hessen soll sich jetzt ebenfalls seiner Verantwortung stellen“, so Kaminsky.

Dies sei nicht zuletzt auch deswegen geboten, um das große ehrenamtliche Engagement, das die Mitglieder des Fördervereins für das Karussell im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad zeigten, nicht vor den Kopf zu stoßen. Der Verein will Gelder zur Modernisierung der technischen Ausstattung des Theaters einwerben und hat dafür bereits sehr erfolgreich die Stuhlpatenschaften wieder ins Leben gerufen. Mehr als 55.000 Euro sind dabei bereits zusammengekommen. „Die Stadt Hanau ist sehr froh über dieses bürgerschaftliche Engagement und auch die Hessische Landesregierung sollte sich darüber glücklich zeigen. Mit einer Kostenzugsage aus Wiesbaden würde der Einsatz dieser engagierten Bürgerinnen und Bürger angemessen gewürdigt“, unterstreicht der OB.