Michelstadt (dsd/aw). Mit 20.000 Euro unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierung der Fürstengruft in der evangelischen Stadtkirche in Michelstadt. Den dazugehörenden Fördervertrag erhält Pfarrer Frank Seeger in diesen Tagen. Die Stadtkirche im historischen Kern Michelstadts entstand an der Stelle und unter Einbeziehung des Mauerwerks eines frühromanischen Vorgängerbaus Mitte des 15. Jahrhunderts. Bedeutsam ist die sogenannte Eberhardskapelle, ein schmaler Anbau an das südliche Seitenschiff, die 1542 von dem Steinmetz Moritz Lechler ausgeführt und mit einem Rippengewölbe versehen wurde.
Zahlreiche Schenken und Grafen von Erbach wurden ab dem Hochmittelalter in der Kirche und in der Grabkapelle beigesetzt. Diese hat man vermutlich bereits Ende des 14. Jahrhunderts erbaut, sie wurde jedoch erst ab 1678 als Familiengruft des Hauses Erbach genutzt. Sie steht auf quadratischem Grundriss und wird von einem Kreuzrippengewölbe überspannt. Die Kapelle ist der älteste erhaltene Teil der Kirche. Ein Maßwerkfenster im Osten ist teilweise vermauert, die beiden an der Nordwand sind vollständig geschlossen. In den oberen Wandzonen und im Gewölbe finden sich mittelalterliche Wandmalereien, die vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts freigelegt wurden.