Hanau (aw). Stadtumbau-Experten aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich kürzlich zum Erfahrungsaustausch in Hanau getroffen. Gastgeber waren das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. An zwei Tagen diskutierten die Experten über das von Bund und Land aufgelegte Förderprogramm Stadtumbau. Hanau ist mit dem Projekt „Klima-Pionier-Quartier“ in dieses Förderprogramm aufgenommen worden. Die Details dazu ließen sich die Besucher unter anderem bei Rundgängen über die Pioneer-Kaserne erklären, wo die Arbeiten für die Entwicklung des rund 50 Hektar großen ehemaligen Militär-Areals hin zu einem attraktiven und nachhaltigen Wohngebiet mit rund 1600 Wohneinheiten begonnen haben.
Einen Überblick, welche innovativen Konzepte im künftigen Pioneer Park Hanau vorgesehen sind, gab auch Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der die Gäste im Bürgerhaus Wolfgang begrüßte. Er skizzierte die jüngste Entwicklung Hanaus hin zur bald kleinsten Großstadt Hessens. „Ohne die finanziellen Mittel aus den Bund-Land-Förderprogrammen wäre vieles von dem, was wir in den letzten Jahren in Hanau neu entwickelt haben, nicht möglich gewesen – dafür gebührt den Verantwortlichen unser ausdrücklicher Dank“, sagte Kaminsky. Er zeigte sich auch hocherfreut darüber, dass Hanau mit dem Projekt „Klima-Pionier-Quartier“ in das Förderprogramm Stadtumbau aufgenommen worden ist. „Mit dem Pioneer Park Hanau schaffen wir ein klimafreundliches und nachhaltiges Wohngebiet mit außergewöhnlichen Qualitäten. Dass die dort vorgesehene Kita mit rund vier Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ bezuschusst wird, zeugt von der hohen Wertschätzung für unseren Einsatz in Sachen Stadtentwicklung“, so Kaminsky weiter.
Im Mittelpunkt der beiden Veranstaltungstage stand der Erfahrungsaustausch. Zum Auftakt erläuterten Fachleute des Landes Hessens, welche Kommunikationsstrategien und -formate im Kontext eines Stadtumbaus zielführend sind. Außerdem wurde erklärt, wie die verschiedenen Förderprogramme aufeinander abgestimmt werden. Darüber hinaus stellte die Hessische LandesEnergieAgentur ihre Arbeit und ihre Angebote vor. Am zweiten Tag wechselte die Programmverantwortung zum Bund. Nach Erfahrungsberichten aus verschiedenen Kommunen am Vormittag wurde am Nachmittag in mehreren Arbeitsgruppen über Themen wie „Klimaschutz im Stadtumbau“ oder „Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung“ diskutiert. Anschließend stellte Steffen Maiwald, Geschäftsführer der Stadtwerke Hanau, das Energie- und Mobilitätskonzept für den Pioneer Park Hanau vor.
Wie die Maßnahmen umgesetzt werden sollen, konnten sich die Teilnehmer der Tagung auch vor Ort ansehen, da an beiden Tagen Führungen über die ehemalige Pioneer-Kaserne angeboten wurden – inklusive der Besichtigung einer Musterwohnung, die die Projektentwicklungsgesellschaft LEG Hessen-Hanau im Triangle Housing eingerichtet hat. Über die erfolgreiche Konversion in Hanau konnten sich Interessierte zudem bei einem Rundgang über die ehemaligen New- und Old-Argonner- Kasernen informieren. Beide Areale wurden zwischenzeitlich zu Wohngebieten – teilweise mit sozialen Einrichtungen und Nahversorgung - entwickelt.