Frankfurt/Main (dsd/aw). Dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) weitere 20.000 Euro für die Restaurierung des Steinhausen-Hauses im Westend von Frankfurt am Main zur Verfügung. Konkret dienen die Mittel der Restaurierung des Treppenhauses. Steinhausen kam 1876 nach Frankfurt durch den Architekten und Städteplaner Johann Andreas Simon Ravenstein, der seine Villen und Geschäftshäuser durch befreundete Maler mit Wandgemälden ausgestalten ließ. Ravenstein plante auch eine Künstlerkolonie am Stadtrand Frankfurts mit sechs nebeneinanderliegenden Reihenhäusern, die Ateliers im zweiten Obergeschoss hatten. 1885 wurden zwei Häuser realisiert. Eines davon kaufte Wilhelm Steinhausen, der dort vierzig Jahre lang bis zu seinem Tod lebte.
Heute ist das als Museum genutzte Gebäude auch Sitz der gemeinnützigen Steinhausen-Stiftung, die wissenschaftliche Arbeiten über Steinhausen und die Kunst seiner Zeit fördern und die Geschichte der Frankfurter Künstler dieser Zeit dokumentieren soll. Das Künstlerhaus ist wegen seiner noch weitgehend original erhaltenen Substanz von besonderer architektonischer Bedeutung als eines der wenigen erhaltenen Künstlerateliers des späten 19. Jahrhunderts in der Rhein-Main-Region.
Der schmale, zweieinhalbgeschossige, massive Putzbau mit Mezzaningeschoss zeichnet sich durch Eckquaderungen, unterschiedlich natursteingerahmte Hochrechteckfenster, natursteinerne Horizontalgesimse und ein Dach mit einem über eine eiserne Außentreppe zugänglichem Observatoriumsaufbau aus. Bemerkenswert ist das nach Norden ausgerichtete Atelier im zweiten Obergeschoss. Der beinahe quadratische Raum hat eine verputzte Flachdecke, die nordseitig als schmale Deckenschräge abgesenkt ist. Ein in die Dachschräge hineinragendes Atelierfenster belichtet den Raum, der nahezu die gesamte nördliche Hälfte des Grundrisses einnimmt. Die Tür am östlichen Ende der südlichen Innenwand verbindet das Atelier mit einem angrenzenden Archiv- und Arbeitsraum.