Oberweser-Gieselwerder (dsd/aw). Seit Samstag (06.04.) ist das Weberei-Museum Kircher in Oberweser-Gieselwerder im nordhessischen Landkreis Kassel wieder geöffnet. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte die dringend notwendigen Reparaturen an der Ost-, Süd- und Nordfassade des Fachwerkhauses vor zwei Jahren mit 70.000 Euro. Möglich wurde die Förderung durch zweckgebundene Spenden sowie Erträge der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinär die DSD ist. Das Weberei-Museum Kircher gehört zu den über 210 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Hessen fördern konnte.
Der Ort Gieselwerder liegt direkt an der Weser. Im historischen Ortszentrum haben sich mehrere niederdeutsche Hallenhäuser aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Dazu zählt das Fachwerkhaus Steinweg 2, auch "kleiner Schneider" genannt. Erbaut wurde das Haus 1723 von dem Schmied, Ackermann und Dorfvorsteher Hans Henrich Otto und seiner Frau Anna Margaretha Seitz. Auf der Giebelseite des zweigeschossigen traufständigen Gebäudes befindet sich ein zweiflügeliges Deelentor, dessen Pfeiler und Torsturz beschnitzt und bemalt sind. Im Inneren hat sich die große Diele erhalten, in die Pferdefuhrwerke einfahren konnten.
2009 kauften Nora und Timur B. Kircher nach Gesprächen mit dem Hessischen Museumsverband das denkmalgeschützte Gebäude und richteten hier das Weberei-Museum mit einer umfangreichen Ausstattung, einem Bildarchiv und einer Handarbeitsschule in der Webstube ein. Im Haus finden auch Kulturveranstaltungen und Trauungen statt.