Hamburg-Neuenfelde (dsd/aw). Die konstruktive Ertüchtigung hat der Zimmermann bereits im vergangenen Jahr sichergestellt. Nun fehlen an der historischen Prunkpforte in Hamburg-Neuenfelde noch die Reinigung, Kittung und Restaurierung der Fassung. Daran beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr dank Spenden und der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 6.500 Euro. Der vom Obstanbau geprägte Hamburger Stadtteil Neuenfelde befindet sich im Alten Land westlich der Hamburger Innenstadt und südlich der Elbe.
Die Prunkpforte wurde ursprünglich auf dem Hof des Bauern Behr-Heinrich errichtet. Laut der erhaltenen Inschrift war dies im Jahr 1619. Möglicherweise ist aber die Datierung fehlerhaft, denn stilistisch passt die Pforte viel besser zu ähnlichen Toren aus der Zeit um 1700. Daran sollen auch Handwerker aus der Werkstatt des Orgelmeisters Arp Schnitger gearbeitet haben.
Jedenfalls ist die Pforte auf einer Flurkarte 1747 verzeichnet – nur hatte inzwischen der Eigentümer des Hofes gewechselt und hieß nun Peter Quast. Als der Quastsche Hof 1817, einer anderen Quelle zufolge erst 1809, zwangsversteigert wurde, erwarb der unmittelbare Nachbar die Prunkpforte und ließ sie vor seinem Hof aufstellen, nur etwa 150 Meter vom ursprünglichen Standort entfernt. 1884 wurde die Pforte unter der nächsten Besitzerfamilie instandgesetzt, dazu lautet die Inschrift knapp: "Otto Palm 1884". Palms Nachfahren bewirtschaften den Hof bis heute.
Die farbig gefasste und beschnitzte Pforte besteht aus einer größeren Durchfahrt für Gespanne und einem seitlichen kleineren Durchgang für die Leute zu Fuß. Überfangen wird das Tor von einem kleinen Walmdach mit Ziegeldeckung. Neben den schönen Inschriften zieren Löwenköpfe, vegetabiler Blatt- und Traubenschmuck und ein Engelpaar das alte Hoftor.