Neubrandenburg (pm/aw). Dr. Jan Schirmer vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern und Oberbürgermeister Silvio Witt machten sich jetzt ein genaues Bild vom Baufortschritt am Fischerhaus auf dem Tollensesee. Dieses gilt es nach der Erwähnung in Ratsprotokollen von 1729 als Neubrandenburgs ältestes Gebäude. Knapp zwanzig Jahre nach den letzten Sicherungsmaßnahmen stand das denkmalgeschützte Gebäude kurz vor dem Zerfall. Als dann im Sommer 2020 mit der Konzeptarbeit und Ende des Jahres mit den baulichen Notsicherungen die eigentliche Arbeit begann, war dementsprechend sowohl Eile als auch Sorgfalt geboten.
Auch dank der finanziellen Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wurden am zweigeschossigen Fachwerkgebäude umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Massive Holzbalken sichern jetzt die Statik und ein leichteres Blechdach schützt vor eindringendem Wasser. Leicht zu realisieren war das Vorhaben auch deshalb nicht, weil die Baumaßnahmen nur zwischen Oktober und März stattfinden konnten, um die heimischen Vogelarten während der Brutzeit nicht zu stören. Zudem war die Insel für die ausführenden Baufirmen aufgrund des zugefrorenen Tollensesees im vergangenen Winter nur eingeschränkt erreichbar.
Trotz aller Widrigkeiten konnten die Sicherungsmaßnahmen nun größtenteils abgeschlossen werden. Ein paar letzte Arbeiten, wie die Deckenbalkenanbindung, stehen kurz vor der Vollendung. Damit ist die Grundsicherung des Gebäudes für die kommenden Jahre gesichert und das geschichtsträchtige Bauwerk vor dem Zahn der Zeit bewahrt.