Altlastensanierung am Gebhard-von-Bortfelde-Weg

Braunschweig (aw). Am Gebhard-von-Bortfelde-Weg im westlichen Ringgebiet werden zwei Verunreinigungen im Untergrund saniert. Im Boden befinden sich leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW). Die Sanierungsarbeiten auf dem Grundstück des heutigen Umspannwerks Gebhard-von-Bortfelde Weg 2 haben bereits begonnen. Derzeit wird die Ausschreibung der Sanierungs- und Entsorgungsmaßnahmen für das zweite Schadenszentrum vorbereitet, welches unter der heutigen Straße liegt. Die Gesamtkosten von rund einer Million Euro übernimmt zu gut einem Drittel das Land Niedersachsen.

Die Verunreinigungen waren durch sogenannte orientierende Untersuchungen der Unteren Bodenschutzbehörde im „Förderprogramm Altlasten und Gewässerschutz (FAG)“ des Landes Niedersachsen gefunden worden. Wer sie einst verursacht hat, ließ sich trotz aufwändiger Recherchen nicht mehr ermitteln. Die Fläche gehörte zum ehemaligen Straßenbahnbetriebsdepot Hohetor. Nach der Betriebseinstellung gab es vielfältige gewerbliche Folgenutzungen, welche die Schäden verursacht haben können.

Von den Verunreinigungen geht keine Gefahr für die menschliche Gesundheit aus. Die Schadstoffe haben sich aber im Grundwasser bis über den westlichen Okerumflutgraben hinaus ausgebreitet und werden weiter aus den Schadenszentren ausgetragen. Deshalb besteht für beide Schäden Sanierungsbedarf. Die Sanierung übernehmen die beiden heutigen Grundstückseigentümer, die Braunschweiger Versorgungs AG & Co KG (Umspannwerk) und im heutigen Straßenbereich die Stadt Braunschweig.

Zur Beseitigung der Schadstoffe unter der Straße hat die Verwaltung ein Sanierungskonzept erarbeitet, das nun umgesetzt wird. Es sieht den Aushub und die Entsorgung der belasteten Böden und eine Wiederverfüllung mit unbelastetem Material vor. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten sowie der hohen Flüchtigkeit der Schadstoffe kommen hierzu sogenannte Großlochbohrungen zum Einsatz. Durch das Ausbohren des belasteten Bodens kann auf eine offene Baugrube verzichtet werden. Um zu verhindern, dass durch den Aushub unkontrolliert Schadstoffe mobilisiert werden, werden begleitend Bodenluft und Grundwasser gereinigt.

Zur Entlastung des städtischen Haushalts hat die Verwaltung erfolgreich Mittel aus der Förderrichtlinie Altlasten – Gewässerschutz (Richtlinie über die Zuwendungen zum Schutz von Gewässern gegen Gefahren durch Altlasten) eingeworben. Obwohl mit rund 1,3 Mio. € für das gesamte Land Niedersachsen nur sehr begrenzt Finanzmittel zur Verfügung stehen, hat die Stadt einen Bewilligungsbescheid über rund 374.000 € zur Sanierung des Untergrundschadens erhalten.

Die Altlastensanierung im Bereich der Straße soll im Herbst 2021 beginnen. Sie muss bis Ende Juni 2022 (Ende der Bewilligungsfrist) abgeschlossen sein. Die von der städtischen Maßnahme betroffenen Anlieger werden in Kürze informiert. Über die Ausführung der Sanierung wird die Verwaltung weiter berichten.