Arbeiten am Dach des Schlosses Ippenburg werden gefördert

Bad Essen (pm/aw). Bereits im vergangenen Jahr stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale für die Arbeiten am Dach des Schlosses Ippenburg in Bad Essen 50.000 Euro zur Verfügung. Nun gibt es die gleiche Summe erneut für den nächsten Bauabschnitt.

Schloss Ippenburg befindet sich in landschaftlich reizvoller Lage im Urstromtal der Weser nördlich des Kurorts Bad Essen im Landkreis Osnabrück. Der bedeutende historistische Bau erhält durch jährliche Gartenfestivals überregional Aufmerksamkeit. Zum Schloss gehört ein in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegter und wie das Hauptgebäude umgräfteter Park mit Brücken, allegorischen Sandsteinfiguren des 17. Jahrhunderts, einer kreisrunden Insel sowie einem Erbbegräbnis, ferner ein Wirtschaftshof mit teils älterem Baubestand.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Rittersitz Ippenburg 1345. Seit Ende des 14. Jahrhunderts ist die Familie von dem Bussche ununterbrochen als Eigentümerin verbürgt. 1811 wurde die mittelalterliche Burg geschleift und 1862 ein nach dem Dreißigjährigen Krieg nördlich der Burganlage errichtetes barockes Herrenhaus abgebrochen. Auf dessen Fundamenten wurde das heutige Schlossgebäude errichtet. Als Bauherr betraute Graf Wilhelm von dem Bussche den Osnabrücker Baumeister Hermann Adolf Schultze mit dem Gesamtentwurf einschließlich aller Möbel.

Das umgräftete Schloss wurde bis 1867 im Stil der englischen Neugotik errichtet. Die symmetrisch gebildete zweigeschossige schiefergedeckte Anlage hat an der Vorderseite hohe Ecktürme und ein zentrales Zwerchhaus mit Staffelgiebel. Vor dem Hauptzugang befindet sich eine offene Vorhalle mit Kreuzgratgewölben. Die Gartenseite dominiert ein zentraler Staffelgiebel, mit einem Maßwerkbalkon auf schlanken Stützen. Die seitlichen Flügel reichen weit in den Garten und umfassen einen Hof mit achteckigem Brunnenbecken. Am westlichen Gartenflügel schließt sich noch ein Querbau an, den ein Stufengiebel wie bei den Hauptgiebeln abschließt.

Die bauzeitliche Ausstattung im Innern ist in ungewöhnlich reichem Maße erhalten. So stellen etwa Brüsseler Tapisserien aus dem frühen 18. Jahrhundert die vier Jahreszeiten dar oder ein Kaminzimmer birgt eine raumfeste Bibliotheksausstattung und eine sehenswerte Holzbalkendecke.