Ahlden (dsd/aw). Im Rahmen der Gesamtsanierung des Wohnstallgebäudes in der Eilter Dorfstraße in Ahlden stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 80.000 Euro für Maßnahmen am Dach und am Mauerwerk bereit. Das über 20 Jahre leerstehende Anwesen soll künftig als Mehrgenerationenhaus dienen. Das kleine Dorf Eilte liegt in einer der zahlreichen Schleifen der Aller durch die Lüneburger Heide. Es gehört zur Gemeinde Ahlden im Heidekreis. Der zusammen mit weiteren Hofanlagen mitten im Dorf liegende Halbmeierhof entstand 1813, nachdem der Ort im Jahr zuvor von napoleonischen Truppen abgebrannt und verwüstet worden war. 1920 wurden der Westgiebel und weitere Bauteile ersetzt und erneuert. Das Haus war noch bis 1998 bewohnt.
Das Vierständerhaus wurde aus Eichenbalken des nahen Flurstücks "Großen Holz" gebaut. Stall und Wohnteil befinden sich unter einem Dach. Das Fachwerk weist Ziegelausfachungen auf. Ein mächtiges, ziegelgedecktes Krüppelwalmdach deckt den Bau. Die Groot Dör – groß genug für Fuhrwerke – erschließt die Diele des Wirtschaftsbereichs. Upkammern über den Kellerräumen im Wohnteil und der quergestellte Bereich des Fletts, dem ursprünglichen Wohnküchenbereich, machen die historische Struktur des Hauses erkennbar. Über der Diele und den seitlichen Ställen befindet sich der riesige Heuboden. Direkt an den Wirtschaftsgiebel hat man eine offene Remise angebaut, ein weiteres Nebengebäude der Hofstelle ist das Backhaus. Eine zugehörige Scheune musste erst kürzlich wegen Einsturzgefahr abgebrochen werden.