Einbeck (dsd/aw). Jetzt überbrachte Dietrich Burkart, Ortskurator Hameln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Dr. Petra-Kristin Bonitz von Lotto Niedersachsen einen symbolischen Fördervertrag über 25.000 Euro für die restauratorische Sicherung der vorhandenen Befunde in der Alten Synagoge in Einbeck an Joachim Voges vom Förderverein Alte Synagoge in Einbeck e.V. Im eng bebauten Quartier der Einbecker Südstadt wurde im Hinterhof der jüdischen Schule zwischen 1797 und 1803 eine Synagoge errichtet. Der schlichte eingeschossige, unverputzte Fachwerkbau in Ständerbauweise wurde 1896 nach dem Neubau einer größeren Synagoge entwidmet. Das Gebäude wurde verkauft und zu Wohnzwecken umgebaut, was erhebliche Veränderungen im Inneren und an der Fassade zur Folge hatte. Der Ursprungsbau wurde erst durch die Bauaufnahme eines Forschungsauftrags der TU Braunschweig rekonstruierbar. Dabei gaben die großen, geschossübergreifenden Fenster einen ersten Hinweis, die Nachforschung aufzugreifen. Die ehemalige Synagoge ist heute im Besitz eines lokalen Vereins, der das erste jüdische Gotteshaus Einbecks künftig als Identifikationsraum des Ortes kulturell nutzen will.
Bislang wurde bereits der Außenbau saniert. Er erhielt dabei den historischen, gelblichen Anstrich zurück. Die nachträglichen Einbauten der Wohnnutzung im Inneren konnten ebenfalls entfernt werden. Ein neuer Betonboden macht den Innenraum prinzipiell nutzbar. Noch auszuführen sind im Innern die Dämmung und die Verputzung der Wände, eine Heizung und eine Empore, die an die einstige Frauenempore erinnern und eine effizientere Raumnutzung ermöglichen soll.
Damit der Innenraum durch die Maßnahmen nicht als Neubau wirkt, regte die DSD an, dem Raum seine Geschichte zu belassen, interessante Befunde – wie die Spuren einer Treppe des Wohneinbaus, Zapfenlöcher der historischen Frauenempore und der Charme eines über 200 Jahre alten Fachwerks – zu bewahren. Der Verein hat die Anregungen der Stiftung für den Einbau der neuen Galerie aufgenommen, so dass die Zapfenlöcher der alten Empore auch künftig erkennbar bleiben.