Fördervertrag für die Grube Samson

St. Andreasberg (dsd/aw). Ein Fördervertrag über 84.600 Euro erreicht in diesen Tagen Braunlages Bürgermeister Wolfgang Langer. Mit dem Vertrag unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale die Dach- und Fassadensanierung des ehemaligen Pochwerks und der Erzwäsche der Grube Samson in St. Andreasberg. Das seit 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Silberbergwerk Samson in St. Andreasberg befindet sich im niedersächsischen Teil des Harzes westlich von Braunlage. Die bergige Gegend ist über Tage von Land- und Forstwirtschaft und unter Tage vom Bergbau geprägt.

Die Grube Samson wurde von 1521 bis 1910 betrieben. Sie verfügte über einen der tiefsten Schächte der Welt. Mehr als 800 Meter haben sich die Bergleute auf der Suche nach Silbererz in die Tiefe gegraben. Die enormen Distanzen überwand man kräftesparend und schnell durch eine Fahrkunst, ein wassergetriebener Personenaufzug, auf dessen umlaufenden Trittbrettern je ein Bergmann stand.

Die erhaltene Schachthalle mit Schachtgerüst entstand 1818/1819 zusammen mit benachbarten Bauten, in denen ein Pochwerk und eine Erzwäsche Platz fanden. Als 1892 im heutigen Nationalparkhaus eine neue Erzwäsche in Betrieb ging, nutzte man die bisherige Anlage als Wohnhaus und Werkstatt. Nachdem 1942 akute Einsturzgefahr bestand, erfolgte eine Instandsetzung, seit 1951 dienen die Bauten dem Bergwerk- und Heimatmuseum.

Auch im Pochwerk bediente man sich der Wasserkraft. In der ehemaligen Radstube drehte sich ein Rad, das durch Sporne mehrere Hämmer auf der Achse anhob und fallen ließ, um so die geförderten Steinbrocken zu zerkleinern. Der pochende Lärm gab der Anlage den Namen. Nach der Zerkleinerung wurde das Silbererz in der Erzwäsche gespült und gereinigt. Erhalten sind die holzverschalten Fachwerkbauten. Den langgestreckten Gesamtgebäudekomplex decken rote Tondächer, die mit der schwarzen Schalung und den weißen Fenstern kontrastieren.