Lingen (pm/aw). Am 6. Mai startete das Kernkraftwerk Emsland (KKE) planmäßig zu seiner letzten turnusmäßigen Revision in seiner Betriebszeit und wurde heruntergefahren. Zu den geplanten Arbeiten gehören unter anderem Inspektionen an den Brennelementen, den Kerneinbauten sowie den Steuerelementen. Neue Brennelemente werden in dieser Revision nicht eingesetzt. Bereits in der vergangenen Revision im Mai 2021 wurde letztmalig neuer Brennstoff in die Anlage eingebracht.
„In diesem Jahr werden wir lediglich die im Kern befindlichen Brennelemente umsetzen, um den Brennstoff optimal ausnutzen. So stellen wir sicher, dass wir bis zum gesetzlichen Abschaltzeitpunkt am Jahresende zuverlässig Strom erzeugen“, erläutert Kraftwerksleiter Wolfgang Kahlert. Selbstverständlich werden auch in dieser letzten Revision alle atomrechtlich vorgeschrieben wiederkehrenden Prüfungen durchgeführt. Hierzu wird die Kraftwerksmannschaft von rund 750 Mitarbeiter*innen von Partnerfirmen unterstützt. „Wie in allen vergangenen Jahren werden wir auch bei der letzten Anlagerevision selbstverständlich alle Tätigkeiten sicher, zuverlässig und unter Einhaltung aller gesetzlicher Vorschriften durchführen“, versichert der Kraftwerksleiter.
Wie schon in den vergangenen zwei Revisionen stehen auch die diesjährigen Arbeiten unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. „Wir haben in den letzten zwei Jahren gezeigt, dass sowohl Revision als auch Leistungsbetrieb sicher unter Corona-Bedingungen möglich sind“, berichtet Kahlert. In enger Abstimmung mit den zuständigen Gesundheitsbehörden des Landkreises Emsland kommt das etablierte Konzept mit Hygiene- und Vorsorgemaßnahmen auch in diesem Jahr zum Tragen. Dazu gehören unter anderem die FFP2-Maskenpflicht, das Einhalten des Abstandsgebotes und die vermehrte Desinfektion häufig frequentierter Arbeitsbereiche. Zudem werden alle Partnerfirmenmitarbeiter*innen dreimal die Woche mittels eines beobachteten Selbsttests auf das Corona-Virus getestet, um so frühzeitig mögliche Infektionen zu erkennen. „Unsere eigenen Mitarbeiter*innentesten wir schon seit mehreren Monaten im Leistungsbetrieb in einem dreitägigen Rhythmus. Dieses Vorgehen werden wir in der Revision beibehalten“, erläutert Kahlert.
Alle Revisionsarbeiten wurden im Vorfeld mit dem Niedersächsischen Umweltministerium als Aufsichtsbehörde abgestimmt. Zudem überwachen unabhängige Sachverständige im Auftrag des Ministeriums und die Behörde selbst die Arbeiten und den Revisionsverlauf. Das Investitionsvolumen liegt bei über 10 Millionen Euro. Voraussichtlich Ende Mai soll das Kraftwerk nach Zustimmung durch das Niedersächsische Umweltministerium wieder mit dem Netz synchronisiert werden.