Hellwege (dsd/aw). Das 1740 errichtete Hallenhaus in der Dorfstraße in Hellwege benötigt ein neues Reetdach. Die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dafür dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 25.000 Euro zur Verfügung. Sie leistet damit ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen.
Hellwege liegt östlich von Bremen in land- und forstwirtschaftlich geprägter Umgebung und fand erstmals 1275 urkundliche Erwähnung. Die ehemalige Hofstelle befindet sich mitten in der kleinen Ortschaft, direkt an der Wümme. Dendrochronologischen Untersuchungen zufolge wurde das Innengerüst Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet, doch verwendete man dabei zum zweiten Mal erheblich früher geschlagene Eichen, die bereits 1549 und 1593 gefällt worden waren. Die äußere Beringung des Bauwerks wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erneuert. Um diese Zeit wurde auch der Wirtschaftsgiebel neu angeschlagen. Der Ausbau des Dachbodens oberhalb des Kammerfachs ist dendrochronologisch auf das Jahr 1853 datiert.
Seit zwanzig Jahren wird das Denkmal saniert und heutigen Wohnbedürfnissen angepasst. Zu der Hofstelle, deren Außenbereich mit Flusskieseln gepflastert ist, gehören auch alter Baumbestand und Nebengebäude, darunter ein ehemaliger Schweinestall.
Das Zweiständerhaus mit eng gefügten Quadratfachwerkfassaden mit Ziegelausfachung ist von einem gewaltigen reetgedeckten Schopfwalmdach bedeckt. Oberhalb der Walme mit Eulenloch zieren Pferdeköpfe Dach und Bau. Seitlich des Dielentors am Wirtschaftsgiebel finden sich Ziergefache mit Rautenschmuck, eine Inschrift ist am Schwellbalken darüber angebracht. Der langgestreckte Bau umfasst eine lange, sechsfachige Diele als ursprünglichen Wirtschaftsteil, einen dreifachigen Flettbereich sowie ein ebenfalls drei Fache umfassendes Kammerfach. Gekehlte Kopfbänder stützen die nur leicht überstehende Balkenlage. Die mächtigen Eichenständer in der Diele, die heute zu Wohnzwecken genutzt wird, ruhen auf sichtbaren Findlingen.