Planungen für den Gedenk- und Lernort Laagberg wachsen

Wolfsburg (pm/aw). Aufmerksamen Betrachter*innen wird es nicht entgangen sein: Zu Beginn der Woche standen auf dem Baufeld des zukünftigen Gedenk- und Lernortes Laagberg Minibagger, Radlader und ein begleitender Kampfmittelräumungsdienst zum Einsatz bereit. Es fanden sogenannte bauvorbereitende Tätigkeiten statt. Es war notwendig die obere Lage der Fundamente der ehemaligen Gefangenenbaracke 1 genau festzustellen, um die Unterkante des zukünftigen Gebäudes festlegen zu können. Der Rat der Stadt Wolfsburg hatte in seiner Sitzung im Februar 2021 die Verwaltung beauftragt, die Grundlagenermittlung und Vorplanung für den Gedenk- und Lernort durchzuführen.

Die Aktivitäten vor Ort wurden gleich genutzt, um den Bereich zum Aufstellen eines Schutzzeltes vorzubereiten. Unter anderem mussten die sorgfältig in Transportkisten verpackten translozierten Fundamentreste der Gefangenenbaracke 4, die zukünftig als Exponate im Gedenk- und Lernort ausgestellt werden sollen, versetzt werden. „Bisher waren diese Exponate gut geschützt unter einer Plane aufbewahrt“, erläutert Dennis Weilmann, Erster Stadtrat und Dezernent für Wirtschaft, Digitales und Kultur. „Eine Plane ist jedoch witterungsanfällig. Das Zelt bietet einen geeigneten Schutz für die translozierten Fundamente bis zur Fertigstellung des Gedenk- und Lernortes.“

Zeitgleich zum neuen Schutzzelt präsentiert Anita Placenti-Grau, Leiterin des Instituts für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS) sogenannte „Bauzaunbanner“. „Am Bauzaun findet mit den Bannern die klassische Arbeit des IZS statt, Vermittlungs- und Gedenkstättenarbeit. Die Banner verstehen sich als Vermittlungsangebot der Geschichte und Aufklärung vor Ort, so dass die Passant*innen, Nachbar*innen und Supermarktkund*innen dieses Angebot, wenn sie so wollen, im Vorbeigehen annehmen können. Hier erreichen wir zufällig Interessierte und sehr wahrscheinlich Menschen, die diesem Thema nicht sehr nah sind“, führt Anita Placenti-Grau aus.

So gesehen ist es die erste Ausstellung im öffentlichen Raum, die über dieses komplexe Thema „Geschichte und Entstehung des Gedenk- und Lernort KZ-Außenlager“ informiert. Der Wunsch, dass 24/7 über die Geschichte des Ortes und den aktuellen Sachstand informiert werden soll, ist schon sehr früh von den Opfer- und Interessenverbänden geäußert worden.

„Nun haben wir endlich die Möglichkeit, mit der Vermittlungsarbeit vor Ort zu starten. Die Banner sind ein weiteres Vermittlungsmedium und ergänzen die Homepage und den Newsletter zum Thema Gedenk- und Lernort Laagberg. Sie stellen eine wichtige Ergänzung für die Vermittlungsarbeit dar“, ergänzt Dennis Weilmann.