Dötlingen (pm/aw). Bei einem Termin vor Ort überbrachte Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die Reetdachneueindeckung des Daches über dem Tabkenhof in Dötlingen im Beisein von Asmus Weber von Lotto Niedersachsen an Fabian Ebelt. Möglich wurde die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale.
Das Dorf Dötlingen liegt südöstlich von Oldenburg an der Hunte in der Geestlandschaft. Der Tabkenhof markiert zusammen mit mittelalterlicher Firminuskirche, Kirchhof und einer „1000jährigen Eiche“ den historischen Kern des Orts. Die zahlreichen Fachwerkbauten bilden ein malerisches Ortsbild, was um 1900 zum Entstehen einer Künstlerkolonie führte, ähnlich der bekannteren in Worpswede. Im Dritten Reich wurde Dötlingen zum „Reichsmusterdorf“, in dem der Heimatstil besonders gepflegt wurde.
Die Hofanlage wurde 1431, als sie in den Besitz der Grafen von Oldenburg-Delmenhorst kam, erstmals urkundlich als Meierhof erwähnt. Den heutigen Namen erhielt der Hof, als die Hoferbin Anna Catharine Meyer 1830 in die Familie Tabken einheiratete. Das stattliche Haupthaus wurde 1858 errichtet, 1942 durch einen Bombenangriff weitgehend zerstört und von 1947 bis 1951 wiederaufgebaut, Noch bis 2012 wurden in dem Wohn-/Wirtschaftsgebäude Milchkühe gehalten.
Das gewaltige Vierständerhaus gilt mit seinen Maßen von 58 auf 17 Metern als größtes niederdeutsches Hallenhaus in Nordwestdeutschland. Das Reetgedeckte Schopfwalmdach weist im Wohntrakt beidseitig langgestreckte Gauben auf. Das enge Fachwerkraster ist mit Ziegelsteinen ausgemauert. Weiße, hochrechteckige Fenster bilden einen Kontrast und öffnen nach Außen, um dem Wind standzuhalten. Der Wohntrakt ist von einer seitlichen Haustür aus zugänglich, während der Wirtschaftstrakt durch eine zentrale Toreinfahrt sowie seitliche Stalltüren zugänglich ist.