Braunschweig (aw). Der Ringgleisweg, Freizeitweg auf der Trasse des ehemals rund um die Stadt führenden Industriegleises, ist um einen weiteren Abschnitt verlängert worden. Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer hat am Montag, 26. November, den rund einen halben Kilometer langen Abschnitt im Norden vom Luftschifferweg bis zum Bültenweg offiziell eröffnet. Zugleich nahm er den beschrankten Bahnübergang vom Nordanger über die benachbarte Eisenbahntrasse in Betrieb, der den Freizeitweg für Fußgänger und Radfahrer an das schnell wachsende Stadtquartier Nördliches Ringgebiet anbindet. Der Freizeitweg verläuft hier parallel zur Trasse der Hafenbetriebsgesellschaft, die einen Rest des nördlichen Ringgleises darstellt, der heute noch von Güterzügen zur Versorgung des Heizkraftwerks Mitte befahren wird. Die Schrankenanlage ist üblicherweise geöffnet und wird bei Herannahen eines Zuges geschlossen.
„Das Nördliche Ringgebiet und der Campus Nord der Technischen Universität sind jetzt direkt ans Ringgleis angebunden“, hob Stadtbaurat Leuer hervor. „Das steigert die Attraktivität dieser bei Fußgängern wie Radfahrern beliebten Freizeit- wie Alltagsnutzung beliebten Strecke weiter. Radfahrer haben vom Ringgleis Anschluss an unsere ausgeschilderten Radrouten, an Fahrradstraßen und Radwege und können so alle Teile der Stadt bequem und abseits der Hauptverkehrsstraßen erreichen.“ Der Ringgleisweg hat mit dem neuen Teilstück eine Gesamtlänge von rund 9,3 Kilometern. Im Süden reicht er bis zur alten Eisenbahnbrücke (der „Echo-Brücke“) über die Oker oberhalb des Kennelbades.
Die östlich weiterführenden Abschnitte vom Bienroder Weg über den Campus der TU Braunschweig bis zur Ebertallee sollen, einen entsprechenden Beschluss des Planungs- und Umweltausschusses vorausgesetzt, voraussichtlich bis etwa Mitte 2019 fertiggestellt werden. Das Ringgleis ist in seiner Geschlossenheit als grüner Freiraumring mit Naherholungs-, Stadtklima-, Freizeit- und Sportfunktionen einmalig in Deutschland. Dies belegen die bundesweiten Anerkennungen, zuletzt die Belobigung im Rahmen des Deutschen Städtebaupreises 2016.
Auch der Ausbau des ÖPNV zur Anbindung des Nördlichen Ringgebiets hat begonnen. Haltestellen für eine Buslinie über Mitgaustraße und Wodanstraße werden derzeit an der Einmündung Mitgaustraße / Nordanger gebaut. Der Bus kann dort fahren, wenn die Sperrung der Einmündung Mittelweg / Rebenring aufgehoben worden. Dies ist für das Frühjahr 2019 geplant. Derzeit wird dort noch der Abwasserkanal erneuert.
Rund zweieinhalb Jahre nach Beginn der Hochbauarbeiten waren im Sommer die ersten Mieter und Eigentümer in neu errichtete Wohnungen am Gotenweg im Nördlichen Ringgebiet eingezogen. Derzeit drehen sich weiter zahlreiche Kräne, die Bauarbeiten gehen unvermindert voran. „Mit dem ‚Nördlichen Ringgebiet‘ haben wir das größte Braunschweiger Wohnprojekt seit Jahrzehnten am Start“, hebt der Stadtbaurat hervor. „Insgesamt werden hier etwa 1.500 hochwertige Wohneinheiten gebaut. Es entsteht ein ganz neues, gut angebundenes und innenstadtnahes Quartier. Unser Ziel ist es, von 2013 bis 2020 stadtweit Planungsrecht für 5.000 Wohneinheiten zu schaffen. Dabei sind wir auf einem guten Weg.“
Im Frühjahr 2019 soll mit der Erschließung des Baufeldes unmittelbar nördlich der Taubenstraße, östlich des BS|Energy-Geländes begonnen werden. Um die Beeinträchtigungen für die neuen Bewohner durch die anhaltenden Bautätigkeiten zu mildern, wird die Nibelungen Wohnbau (NiWo) zur Erreichung der Bushaltestellen entlang der Straße Nordanger abgegrenzte provisorische Gehwege einrichten, solange der Baustellenverkehr die Straße in Anspruch nimmt. Dies gilt auch für den südlichen Teil der Straße Nordanger, um den neuen Bahnübergang sicher erreichen zu können. Auch im Bleibtreuweg sind solche Gehweg-Provisorien vorgesehen.
Der Gotenweg soll kurzfristig eine vorläufige Straßenbeleuchtung erhalten. In den nächsten Jahren soll die Straße dann vollständig erneuert werden, ebenso wie der Luftschifferweg. Mit der Fertigstellung der öffentlichen Straßen und Grünflächen im neuen Baugebiet soll 2020 begonnen werden. Geplant ist zunächst, das Quartier um den Bleibtreuweg abschließend herzurichten.