Spannender Kellerfund im Jugendhaus OST

Wolfsburg (aw). Seit Ende 2019 läuft die Generalsanierung des selbstverwalteten Jugendhauses OST zwischen Berliner Ring und Walter-Flex-Weg. Durch die Arbeiten wurde jetzt ein Teil der bewegten Geschichte des denkmalgeschützten Barackenbaus offengelegt: Im Zuge der Arbeiten zur Reaktivierung eines seit Anfang der 1980er Jahre gesperrten Raumes kamen drei darunter verborgene Kellerräume zum Vorschein.

Die nicht mehr zugänglichen Kellerräume wurden – samt Sofa und Studentenfutter – in einem gut erhaltenen Zustand entdeckt und vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege als Teil des Denkmals in das Verzeichnis mit aufgenommen. Die ursprüngliche Nutzung und Organisation der Kellerräume sind noch nicht abschließend geklärt. Durch Berichte von Zeitzeug*innen kann die letzte Nutzung als „Kellerbar“ auf ein Zeitfenster in den 1980er Jahren eingegrenzt werden. In der illegalen Kellerbar ohne Strom-, Heizungs- und Wasserversorgung gab es Wodka-Lemon und Karlsquell Edelpilz für jeweils 1,- DM.

Aktuell ist eine Reaktivierung des Raumes über dem Keller, aber keine Nutzung des Kellerbereiches selbst geplant. Die vorgefundene Kellerdecke ist in Teilen infolge des damaligen Brandereignisses nicht mehr tragfähig. Eine Lösung, die neben denkmalpflegerischen Aspekten auch die aktuellen statisch-konstruktiven Erfordernisse berücksichtigt, wird zurzeit erarbeitet.

Mit der Generalsanierung, die Ende 2019 gestartet ist, wird ein Beitrag zum Erhalt der denkmalgeschützten Gebäudesubstanz geleistet. Die Modernisierung des Hauses und die Reaktivierung einzelner, nach Brandschäden gesperrter Bereiche berücksichtigen die Anforderungen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen an eine funktionale Jugendeinrichtung. Die Arbeiten im OST schreiten aktuell stetig voran, wie beispielsweise am Eingangsneubau oder in der ehemaligen Heizzentrale. Mit der Fertigstellung der Sanierung wird im kommenden Frühjahr gerechnet.