Braunschweig (pm/aw). Der Stadtfriedhof der Stadt Braunschweig steht jetzt im Zeichen des immateriellen Kulturerbes Friedhofskultur: Die Abteilung Friedhofs- und Bestattungswesen des Fachbereiches Stadtgrün und Sport der Stadtverwaltung hat ein entsprechendes Schild am Eingang des Stadtfriedhofes am Franz-Frese-Weg angebracht, um darauf aufmerksam zu machen. Die Stadt Braunschweig nahm am Aktionstag „Friedhöfe auszeichnen“ teil und ist damit Teil eines bundesweiten Netzwerks von über 100 Städten. Die Kultusministerkonferenz hatte auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission diese Ernennung zum immateriellen Kulturerbe beschlossen. Es sind nicht die Friedhöfe an sich zum immateriellen Kulturerbe ernannt worden, sondern die Friedhofskultur, also all das, was Menschen auf dem Friedhof tun. Dazu gehört Trauern, Erinnern und Würdigen ebenso wie Gestalten, Pflegen und Weiterentwickeln.
Besonders bedeutsam für die Ernennung ist die soziale Funktion von Friedhöfen für die Lebenden: Sie sind Treffpunkte für Familien oder Angehörige und wirken sozialer Vereinsamung von Hinterbliebenen entgegen. Nicht zuletzt zeigt sich dieser Kulturraum über kulturelle und religiöse Unterschiede hinweg als ein Ort der Integration und des Friedens. Nicht zu vergessen ist die Bedeutung der Friedhöfe für den Naturschutz, wie z. B. das Projekt „Ökologische Nische Friedhof“ zeigt, das, wie berichtet, zurzeit mit dem BUND Niedersachsen durchgeführt wird.
Die Auszeichnung des Stadtfriedhofes der Stadt Braunschweig hat das „Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur“ initiiert, dass sich der Pflege und Weiterentwicklung dieses Kulturerbes verschrieben hat. Auf seiner Seite www.kulturerbe-friedhof.de finden sich weitere Informationen.