Rosengarten (aw). Wegen der Sanierung des ehemaligen Braunkohlebergwerks Robertshall im Bereich Ehestorf in der Gemeinde Rosengarten wird die Straße Hohlredder voraussichtlich ab Montag, 1. März, für die Dauer von sechs bis acht Wochen voll gesperrt. Die Sperrung zieht sich von der Einmündung in die Straße Emmetal bis in Höhe des Hauses Hohlredder 3a. Anwohner können über die Straßen Rehwechsel, Auf den Schwarzen Bergen, Waldhang oder Professor-Strache-Allee die Baustelle umfahren.
Hintergrund für die Straßensperrung ist die Erkundung von zusätzlichen Stollen des ehemaligen Bergwerks Robertshall, die nicht im Amtsgrubenbild eingetragen sind. Sollte sich der Verdacht bestätigen, werden die Strecken durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) saniert. Anwohner, die unmittelbar von der Sperrung betroffen sind, werden durch das LBEG persönlich informiert. Weiterhin werden Anwohner der Straße Hohlredder durch Postwurfsendung informiert.
Die Arbeiten zur Sanierung des einstigen Braunkohlebergwerks Robertshall laufen seit Ende August 2020 und konzentrieren sich derzeit noch auf den Bereich der Straßen Emmetal und Hohlredder. Dabei wird mit Bohrungen erkundet, ob es in den ehemaligen Stollen noch Hohlräume gibt. Bislang wurden bei diesen Arbeiten jedoch noch keine gefunden. Die Grubenbaue sind allerdings mit Sand verfüllt und werden durch Betoninjektion stabilisiert.
Zwischen 1919 und 1922 wurde am nördlichen Rand der Gemeinde Rosengarten auf dem Bergwerk Robertshall Braunkohle abgebaut. Der Abbau der Kohle erfolgte untertägig in Tiefen von 13 und 17 Metern. Im September 2019 wurde bei Straßenbauarbeiten am Ehestorfer Heuweg auf Hamburger Seite ein Tagesbruch entdeckt, der auf die ehemaligen Grubenbaue des Bergwerks Robertshall zurückgeht. Zunächst starteten die Sanierungen auf Hamburger Stadtgebiet. Nachdem untersucht wurde, ob mit Kampfmitteln aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu rechnen ist, wird derzeit auf niedersächsischer Seite der Zustand der untertägigen Hohlräume erkundet und saniert.
Dazu werden auf den Strecken des Bergwerks Bohrungen abgeteuft. Dabei können die Bohrungen gleich zur Verfüllung von Hohlräumen mit Beton genutzt werden. Weitere Tagesbrüche und Hohlräume wurden bislang nicht entdeckt. Allerdings haben sich Hinweise auf weitere Stollen ergeben, denen das LBEG nun nachgeht. Die gesamte Maßnahme erstreckt sich dadurch länger als ursprünglich geplant, soll aber in diesem Jahr abgeschlossen werden.