Turm- und Fassadenarbeiten an St. Hippolyt

Blexen (pm/aw). An der Wesermündung im Nordosten des Landkreises Wesermarsch liegt Blexen, seit 1933 ein Ortsteil von Nordenham. Die St. Hippolyt-Kirche liegt im Zentrum des Dorfes auf der Kirchenwurt, so dass ihr hoher Turm seit dem 16. Jahrhundert auch als Seezeichen dient. An den notwendigen Turm- und Fassadenarbeiten der Kirche beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale mit 30.000 Euro.

Blexen wird 789 anlässlich des Todes des ersten Bremer Bischofs Willehad, der hier verstarb, erstmals urkundlich als Pleccateshem, als Heim der Blitze, erwähnt. Willehad gilt als wichtiger Missionar des Unterweserraumes. Die heutige Kirche entstand zwischen dem 11. bis 14. Jahrhundert und galt bis zur Reformation als Stammesheiligtum der Rüstringer und Aufbewahrungsort der Keule des heiligen Hippolytus. Der im Kirchhof zu Ehren Willehads errichtete Brunnen über einer nach ihm benannten Quelle galt im Mittelalter als wunderkräftig und war Ziel von Wallfahrten.

Die romanische Saalkirche mit vorgestelltem Westturm und eingezogenem Rechteckchor besteht aus dem Chor und dem nur wenige Jahrzehnte jüngeren sich anschließenden, aus Tuff errichteten Langschiff, dessen Südwand 1880 vollständig erneuert werden musste. Der Chor datiert auf die Zeit um 1150 und ist der älteste und am reichsten gegliederte Teil der Kirche. Das Mauerwerk besteht in halber Höhe aus Portasandstein, darüber besteht er aus Tuff im Wechsel mit Backsteinstreifen. Auf den Längsseiten spenden zwei Rundbogenfenster Licht. Der viergeschossige Westturm wird auf 1260 datiert, das oberste Geschoss wurde 1540 ergänzt.

Im Inneren der Kirche finden sich zahlreiche historische Ausstattungsstücke. Hervorzuheben sind die spätgotische Wandmalerei in den Gewölbekappen des Westjochs, der Altar, der im 19. Jahrhundert umgestaltet wurde und dessen ältere Stücke, wie die sieben Statuen aus der Werkstatt Ludwig Münstermanns, Wiederverwendung fanden. Münstermann wird auch die barocke Kanzel zugeschrieben, die auf 1638 datiert und deren heutige Farbfassung von 1852 stammt.