Mönchengladbach (aw). Im Bereich Dessauer Straße/Theodor-Heuss-Straße/August-Oster-Straße beginnt in Kürze nach aufwendigen Untersuchungen die Sanierung der dortigen Altlast. In diesem Bereich befand sich von 1854 bis 1944 ein Gaswerk für die Gasversorgung der Rheydter Bevölkerung. Die Gaserzeugung erfolgte mittels Verschwelung von Steinkohlen unter Luftabschluss. Durch den langjährigen Betrieb und Bombardierungen während des Zweiten Weltkriegs gelangten gaswerktypische Schadstoffe, insbesondere Teeröle und aromatische Kohlenwasserstoffe, über den Boden in das Grundwasser. Für die Anwohner bestand zu keiner Zeit eine Gefahr, da das Grundwasser sehr tief fließt. Zudem gibt es im betroffenen Bereich keine angezeigten Gartenbrunnen. Auch die verunreinigten Böden sind keine Gefahr, da sie unter Häusern und versiegelten Oberflächen liegen.
Das nach umfassenden wissenschaftlichen Voruntersuchungen der letzten Jahre entwickelte und von der Stadt ausgewählte Sanierungsverfahren ist innovativ. Über Bohrungen wird nahe des Schadstoffherdes eine Lösung mit sogenannten Aktivkohle-Mikropartikeln direkt in das verunreinigte Grundwasser eingebracht. Diese Partikel binden die Schadstoffe unmittelbar an sich, wodurch die Belastung stark zurückgeht und die weitere Verbreitung im Grundwasser verhindert wird. Die gebundenen Schadstoffe unterliegen einem erhöhten mikrobiellen Abbau, der durch gezielt zugesetzte Stoffe beschleunigt wird. „Mit der minimalinvasiven Methode des Verfahrens wollen wir erreichen, dass die vorhandenen Schadstoffe abgebaut werden, ohne dass die Bevölkerung mit Lärm, üblen Gerüchen, Staub oder ähnlichem belastet wird“, betont Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin.