Harsewinkel (lwl/aw). Im münsterländischen Harsewinkel untersuchen Archäologen unter Fachaufsicht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) auf einer Fläche von etwa 2.000 Quadratmetern Überreste einer untergegangenen Siedlung aus dem Mittelalter. Dem Baugrund des Neubaugebiets an der Oesterweger Straße konnten bereits rund 400 archäologische Befunde entlockt werden. Diese geben Einblick in die bisher unbekannte, im Mittelalter bereits wieder aufgegebenen Siedlung. "Was wir vor allem zahlreich entdecken, sind die Spuren der Löcher, die die Pfosten der mittelalterlichen Holzhäuser im Boden hinterlassen haben", erklärt Grabungsleiter Sebastian Luke. Er ist angestellt bei einer Grabungsfachfirma und im Auftrag der Stadt Harsewinkelvor Ort. "Die Pfosten wurden vor etwa 1.000 Jahren in den Boden gegraben und trugen die Dächer", so Luke weiter.
Über einen Zeitraum von etwa 400 Jahren existierte hier eine Siedlung mit mehreren Höfen, vermuten die Experten. Mittelalterliche Holzhäuser überdauerten nur etwa 50 Jahre. Daher lässt sich gut nachvollziehen, wie sich im Laufe des halben Jahrhunderts, in dem die Siedlung bestand, der Hausbau veränderte, da immer wieder neu gebaut wurde.