Bonner „Bundesbüdchen“ aus der Luft besehen

Bonn (pm/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und der Förderverein historischer Verkaufspavillon e. V. freuen sich über ein neues Highlight am Bundesbüdchen im ehemaligen Regierungsviertel. Mit einer Luftaufnahme des Büdchens wird der neue Bildschirm an der rechten Seite neben dem Verkaufstresen eingeweiht. Der Bildschirm informiert über die abwechslungsreiche Geschichte des Bundesbüdchens und über die Tätigkeit und die Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die in der Schlegelstraße „gleich um die Ecke“ ihren Sitz hat, zum Erhalt des kostbaren Denkmals.

Am Tresen des bundesweit bekannten Verkaufspavillons am Rand des Platzes der Vereinten Nationen wurde einst Politikgeschichte geschrieben. Zur Zeit der Bonner Republik war das „Bundesbüdchen“ inoffizieller Treffpunkt führender Abgeordneter. Spitzenpolitiker und Journalisten aus aller Welt zählten zu den Stammkunden. Das Bundesbüdchen steht aufgrund seiner Gestalt und seiner parlamentarischen Vergangenheit unter Denkmalschutz. Dass der Kiosk heute am neuen UN-Campus am Rhein steht, verdankt die Stadt insbesondere dem Engagement der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD).

Die DSD förderte bereits 2003 erste Restaurierungsmaßnahmen am Kiosk und stellte schon 2013, nachdem der Pavillon 2006 dem Bau des World Conference Centers Bonn hatte weichen müssen, vorsorglich Mittel für den Rücktransport zur Verfügung. Damit war die DSD für den seinerzeitigen Eigentümer Jürgen Rausch eine starke Stütze. Die Familie Rausch betrieb das Büdchen seit seiner Errichtung 1957 in direkter Nachbarschaft zum Bundestag bis zur Einlagerung 2006.

Der Bau erhebt sich eingeschossig auf längsovalem Grundriss. Über einem gekachelten Brüstungsgesims umschließt ein hohes umlaufendes Fensterband mit zum Teil konvexer Verglasung das Büdchen. Parallel dazu umläuft eine Fensterbank die Glasscheibe, die als Theke fungiert. Ein weit ausschwingendes, der Bauform folgendes Flachdach schließt den Bau. Die elegant geschwungene Architektur mit ihrer starken Durchfensterung und der leichten Bedachung vereint viele Stilmerkmale der 1950er Jahre und macht den Pavillon zu einem typischen Bau dieser Zeit. Damals erlebten Pavillonbauten in Form von Zeitungskiosken oder Erfrischungs- und Trinkhallen eine Blüte. Heute sind sie verschwunden oder im Bestand gefährdet.