Bronzetafel für Mariendom

Velbert-Neviges (dsd/aw). Undichtigkeiten im Stahlbetondach ließen Feuchtigkeit in den Innenraum des Mariendomes in Velbert-Neviges eindringen. Die Betonarmierung korrodierte, es kam zu Betonrissen. An der Musterrestaurierung des Daches der Sakramentskapelle an der bedeutenden Wallfahrtskirche Maria Königin des Friedens beteiligte sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor drei Jahren mit 200.000 Euro. Nun erreicht in diesen Tagen Martin Struck vom Erzbischöflichen Generalvikariat eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“.

Die Tafel soll das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten in Erinnerung halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Wallfahrtskirche, die Gottfried Böhm als wichtigsten Interpreten der skulpturalen neoexpressionistischen Architekturströmung Deutschlands ausweist, ist eines von über 440 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Das örtliche Franziskanerkloster erhielt 1681 von Ordensbrüdern aus Dorsten einen kleinen, 1661 entstandenen Kupferstich mit dem Bild der Maria Immaculata. Noch im selben Jahr pilgerte Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg zu Paderborn in Prozession zu diesem Bild und begründete damit die Tradition der Marienwallfahrt in Neviges.

Die heutige Wallfahrtskirche, die der Architekt Gottfried Böhm zwischen 1966 und 1968 errichtete, erhebt sich auf dem Hardenberg in Neviges. Der Stahlbetonbau erhebt sich auf unregelmäßigem Grundriss. Die vielfach geknickten Sichtbetonwände wurden sandgestrahlt. Ein freitragendes Betonfaltdach deckt den Bau. Das Dach wurde aus wasserdichtem Beton ohne Wärme- und Feuchtigkeitsisolierung errichtet. Die ineinander verschachtelten Kuben wirken wie ein zerklüfteter Fels oder scharfkantiger Kristall. Die Innengestaltung greift die Idee des Pilgerweges auf. Das Backsteinpflaster mit breiten Fugen und die Straßenbeleuchtung folgen der Gestaltung des Weges und des Vorplatzes, so dass der Pilgerweg im Altarraum endet.

Der weite Innenraum fasst 7.000 Menschen. Vom Hauptraum abgetrennt wurden die Sakraments- und Marienkapelle sowie eine Unterkirche, die kleineren Gruppen bzw. der privaten Andacht dienen. Die farbigen Glasfenster entwarf Böhm selbst. Sie sind kräftig blau, grün und rot und symbolisieren Glaube, Hoffnung und Liebe. Die Lichtführung akzentuiert die liturgischen Orte in dem sonst eher dunklen Bau.