Mönchengladbach (aw). Die Bezirksvertretung Nord hat dem Planungs- und Bauausschuss empfohlen, den Überbau der Brücke Viersener Straße über die Hermann Piecq-Anlage komplett zu erneuern. Die festgestellten Bauwerksschäden seien so umfangreich, dass zusätzliche Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind, die über eine Ertüchtigung des vorhandenen Brückenbaus mit der Sanierung der Längsfugen sowie der Erneuerungen der Brückenkappen, Geländer, Fahrbahnübergänge und Fahrbahnoberflächen hinausgehen, so die Begründung der Bezirksvertreter.
Ein beauftragtes Ingenieurbüro hatte festgestellt, dass das Haupttragwerk verstärkt werden muss, wenn das Bauwerk weiter für die heutigen Verkehrsbelastungen genutzt werden soll. Die Brücke wurde im Jahr 1967 als Spannbetonbrücke gebaut und weist altersbedingt Rissbildungen in der Tragkonstruktion auf.
In der Bezirksvertretung wurden zwei Varianten vorgestellt. Mit der bloßen Ertüchtigung des vorhandenen Brückenbaus bleibt die Nutzungsdauer auf 20 Jahren beschränkt. Die Kostenschätzung beläuft sich für diese Variante auf rund 2,35 Millionen Euro. In Variante 2 werden die alten Überbauten der Brücke durch einen neuen Überbau in Stahlverbundweise ersetzt. Die vorhandenen Unterbauten werden dabei weiter genutzt. „Diese Alternativvariante erhöht die Nutzungsdauer auf insgesamt 60 Jahre. Außerdem kann die Brücke dann auch von einem Schwerlastverkehr mit höherer Belastungsklasse genutzt werden. Die Gesamtkosten liegen bei rund 2,9 Millionen Euro“ führt Dr. Gregor Bonin, Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter, zur Wirtschaftlichkeit der zweiten Variante an.
Weitere Vorteile: Durch die getrennten Überbauten der Brücke kann die Baumaßnahme in zwei Schritten durchgeführt werden. Eine eingeschränkte Nutzung der bestehenden Fahrspuren wäre möglich. Es ist geplant die erforderlichen Sperrungen der Viersener Straße und der unter der Brücke verlaufenden Hermann-Piecq-Anlage durch den Einsatz von Fertigteilen so gering wie möglich zu halten. Die Bauabläufe sollen mit den voraussichtlich im August beginnenden Abbrucharbeiten für das Maria Hilf Gelände abgestimmt werden. Für die Umsetzung der Baumaßnahme werden ca. 2,5 Jahre benötigt. Der Planungs- und Bauausschuss entscheidet in seiner Sitzung am 7. Mai, ob er der Empfehlung der Bezirksvertretung folgt.