Dachsanierung des Felsenmeer-Museums

Hemer (pm/aw). Die Einrüstung der Jugendstilvilla Grah, in der sich das Felsenmeer-Museum befindet, ist bereits in der vergangenen Woche geschehen,jetzt machten sich Hemers Erster Beigeordneter und Baudezernent Christian Schweitzer, Holm Diekenbrock und Mechthild Tacke vom Bürger- und Heimatverein Hemer (BHV), und Projektleiterin Beate Schmid von der Stadt Hemer ein Bild vom Beginn der Dachsanierungsarbeiten an der Hönnetalstraße. Diese werden rund vier Monate in Anspruch nehmen, ehe im Frühjahr 2021 der Startschuss für den Anbau eines Fahrstuhls folgen wird, erläuterte Architekt Markus Reiffer (Architekturbüro Reiffer + Partner, Menden). Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 740.000 Euro, wobei die Stadt Hemer Zuschüsse in Höhe von 80 Prozent vom Land NRW erhält. Groß war die Freude und herzlich der Empfang als NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach im Februar dieses Jahres das Hemeraner Heimatmuseum besuchte und im Beisein von Vertretern der Verwaltung, Politik und des Bürger- und Heimatvereins den Förderbescheid aus dem Programm „Heimat-Zeugnis“ in Höhe von 592.232 Euro überreichte.

„Es war ein gutes Gefühl, die Bestätigung zu erfahren, dass die finanziellen Mittel für diese dringend erforderlichen Investitionen endlich zur Verfügung stehen“, erinnert sich BHV-Vorsitzender Holm Diekenbrock gestern Nachmittag und „jetzt hier zu sehen, dass der Wunsch Realität wird, freut uns sehr.“ Hemers designierter Bürgermeister Christian Schweitzer tauschte sich mit den beiden Vertretern des Heimatvereins über die Details der Baumaßnahmen aus. Rund 700 Quadratmeter umfasst die gesamte stark strukturierte Dachfläche. „Zum Teil ist dabei noch die originale Eindeckung aus dem Baujahr 1902 vorhanden“, berichtet Schweitzer, „allerdings wurden zahllose Undichtigkeiten in den Bereichen der Ziegel, Rinnen und Wandanschlüsse festgestellt, die jetzt natürlich behoben werden.“

Die 118 Jahre alten Ziegel haben einen hohen historischen Wert. „Wir werden die Ziegel deshalb, sofern sie uneingeschränkt funktionstüchtig sind, keine Risse oder brüchige Stellen aufweisen, lagern und wieder verwenden“, verspricht Projektleiterin Beate Schmid aus dem Fachdienst Hochbau. Vorher werde erstmalig eine diffusionsoffene Unterspannbahn unter einer neuen Lattung aufgebracht, die restliche Dachfläche werde durch das ausführende Unternehmen Beer aus Hamm mit neuen Pfannen eingedeckt. Rund vier Monate seien dafür eingeplant.

Voraussichtlich im Frühjahr 2021 werden dann die Arbeiten für den Fahrstuhlanbau beginnen. Schweitzer: „Wir befinden uns in der Genehmigungsplanung, die Brandschutzplanung wird aktuell angepasst. Das letzte Wort hat schließlich die Obere Denkmalschutzbehörde in Münster, ich bin aber sehr optimistisch, dass hier keine Probleme entstehen werden.“ Dafür liegt bereits die Baugenehmigung für den Umbau des barrierefreien Sanitärraums vor. „Wir werden damit im November im laufenden Museumsbetrieb beginnen“, berichtet Beate Schmid. Bald ein barrierefreies Museum betreiben zu können, freut natürlich den BHV-Vorsitzenden Holm Diekenbrock und seine Stellvertreterin Mechthild Tacke. Und noch mehr: Das Förderprogramm umfasst außerdem 12.000 Euro für die Präsentation der Geschichte der Villa Grah im Felsenmeer-Museum. Tacke: „Mit diesen Möglichkeiten können wir nun auch endlich die wechselvolle Geschichte der Museumsvilla anschaulicher und moderner darstellen.“

Holm Diekenbrock betrachtet die beachtlichen Investitionen aber auch als Anerkennung der jahrzehntelangen ehrenamtlichen Arbeit: „Die Gesamtmaßnahme ist auch eine Bestätigung für die Arbeit unserer Vereinsmitglieder und Helfer, die mit sehr viel Engagement den Besuchern des Hauses die Geschichte unserer Heimat näher bringen und die sich um alles im Museum mit Herzblut kümmern.“