Denkmalplakette für Iserlohner Friedenskirche

Iserlohn (pm). Rund 250 Baudenkmäler wurden in Iserlohn nach Inkrafttreten des Denkmalschutzgesetzes am 1. Juli 1980 unter Schutz gestellt. Die Evangelische Friedenskirche in Iserlohn-Letmathe ist eines davon. Sie wurde am 7. Mai 2020 aus geschichtlichen, wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen in die Denkmalliste der Stadt Iserlohn eingetragen. Die bauliche Anlage wurde 1956/1957 nach Plänen des Letmather Architekten Paul Gottschalk errichtet. Die Friedenskirche ersetzte die 1878/1879 neben der Evangelischen Schule errichtete alte Evangelische Kirche der Gemeinde, welche aufgrund des Zustroms von Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg zu klein für die Gemeinde und ihre Mitglieder geworden war.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde im Inneren und Äußeren des weißen Kirchengebäudes nur wenig verändert, weshalb die Kirche beispielhaft den Wandel des Evangelischen Kirchenbaus während der Nachkriegszeit zeigt. Neben dem gut erhaltenden Äußeren der Kirche sind im Inneren des Gebäudes auch noch das originale Hängekreuz und der Altar aus schwarzem Naturstein erhalten, beide vom Architekten Paul Gottschalk entworfen. Auch ein Gemälde im Stil der Präraffaeliten von Franz August Schubert, welches die Auferstehung Christi zeigt und aus der Vorgängerkirche stammt, ist Teil der Kirchenausstattung.

In Ihren Ausführungen zur Unterschutzstellung des Gebäudes schreibt die LWL Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen (Münster): „Die Friedenskirche gehört zu den anschaulichen Beispielen für großräumige Kirchenbauten der 1950er Jahre in der Evangelischen Landeskirche, die traditionellen Grundmustern folgen, aber in Konstruktion und Details neueren Tendenzen nachgehen. So ist der in seinen großen Kubaturen traditionelle Baukörper mit einem prägenden sichtbaren Stahlbetonskelett verbunden. Dieses Skelett ermöglicht u.a. die Auflösung der Wand hinter dem Altar in eine großflächige Verglasung von dem Künstler Karl Hellweg, die sich von bis dahin bekannten Mustern löst. Insofern ist die Friedenskirche auch ein anschauliches Beispiel für die evolutionären Entwicklungen im Kirchenbau, die durch ein Nebeneinander traditioneller und „neuer“ Elemente gekennzeichnet sind.“

In Anerkennung für die im allgemeinen Interesse übernommenen Pflichten zur Erhaltung des Denkmals und damit zur Bewahrung des kulturellen Erbes in Nordrhein-Westfalen wurde der Evangelischen Friedensgemeinde jetzt die Denkmalplakette des Landes verliehen.

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information unserer Leser*innen unredigiert übernehmen.