Ehemaliges Banniza-Gebäude wird Medizinzentrum

Recklinghausen (aw). Am Mittwoch, 9. Dezember, hat Investor Michael Rausch seinen Bauantrag für den Umbau und die Modernisierung des Gebäudes an der Kunibertistraße 1 an die Bauverwaltung der Stadt übergeben. „Sobald wir die Baugenehmigung auf dem Tisch haben, starten wird mit den Arbeiten“, kündigte der Recklinghäuser Mediziner bei einem Ortstermin mit Christoph Tesche an. Der Bürgermeister freute sich über die positive Entwicklung. „Damit wird eine Immobilie saniert, die auch auf den Altstadtmarkt strahlt und von vielen Bürgern als Schandfleck empfunden wird. Und das ehemalige Banniza-Haus steht neben der Propsteikirche St. Peter, dem bedeutendsten Baudenkmal der Stadt. Deshalb war es auch wichtig, dass die Architekten ihre Pläne in enger Abstimmung mit unserer Denkmalschützerin entwickelt haben. Das Ergebnis bringt an dieser Stelle für die Altstadt auf jeden Fall eine deutliche Aufwertung mit sich“, erläuterte Christoph Tesche.

So sieht das auch die städtische Denkmalpflegerin Luitgard Péron: „Dass die Planungen für das Objekt Kunibertistraße 1 in seiner zentralen Lage und Wirkung in Richtung Marktplatz von großer Relevanz sind, scheint offensichtlich. Die Neustrukturierung des Baukörpers in seiner nun vertikalen Gliederung bildet einen modernen Ausdruck in der gleichzeitigen Übernahme historischer Proportionen ab.“ Insbesondere verweist Luitgard Péron auch darauf, dass auch die Sanierung der rückwärtigen Fassaden stadträumlich interessant ist. „Zur Petruskirche ausgerichtet, unterliegen sie dem denkmalpflegerischen Umgebungsschutz um das Erscheinungsbild des ältesten Denkmals der Stadt nicht zu beeinträchtigen. Die Neukonzeptionierung durch den vorgelegten Entwurf trägt nun auf sehr positive Weise dazu bei, den derzeitigen Zustand deutlich aufzuwerten und mit ruhigen, vertikal gegliederten Fassaden den Raum um den Chorraum von St. Peter aufzuwerten.“

Erworben hatte die Immobilie an der Kunibertistraße 1 Ulrike Rausch, die bei der Projektentwicklung von ihrem Mann Michael unterstützt wird. Der lobte insbesondere auch die Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Planen, Umwelt, Bauen. „Die Gespräche, die wir dort geführt haben, waren sehr konstruktiv und stets lösungsorientiert.“ Für die Planung hat Rausch mit Dennis Korte vom Architekturbüro Ruhr-Ing, Innenarchitektin Anja Bartkowiak und der Firma Intrakon, die für die Statik und den Brandschutz sorgt, gleich drei Akteur*innen aus Recklinghausen gewonnen.

Rund 1.400 Quadratmeter vermietbare Fläche stehen auf fünf Etagen zur Verfügung. Für die oberen Etagen gibt es bereits konkrete Interessenten. So sieht das Konzept die Etablierung eines Zentrums für Familienmedizin vor. Einziehen sollen Praxen für Allgemeinmedizin, Internisten und Kinderheilkunde. Und so wird das ehemalige Banniza-Haus, in dem auch die Kette „New Yorker“ und der Ein-Euro-Shop Allerlei einst Mieter waren, sicher zur Belebung der Kunibertistraße beitragen. Noch keine Entscheidung ist über die Vermietung des Erdgeschosses gefallen. „Da gibt es vier Optionen mit konkreten Interessenten. Mit der Entscheidung, an wen wir vermieten, wollen wir uns aber noch ein wenig Zeit lassen“, sagte Rausch.

Die Fassade des sanierten Gebäudes wirkt zur Kunibertistraße mit bodentiefen Fenstern sehr transparent. Am Eingang und der Passage zwischen St. Peter und dem Altstadtmarkt unterstreichen Elemente in goldener Farbe die Wertigkeit. Und auch die Rückseite wird deutlich aufgewertet. „Natürlich setzen wir bei den neuen Fenstern und der Dämmung der Fassade auf modernste Materialien, die eine hohe Energieeffizienz gewährleisten“, betonte Michael Rausch.

„Es tut sich eine ganze Menge in der Stadt. Und das nicht nur mit dem Umbau der Karstadt-Gebäude zum MarktQuartier. Auch an der Breiten Straße wurden bereits Modernisierungsmaßnahmen abgeschlossen bzw. an anderer Stelle begonnen. Wenn nun auch noch die offene Wunde an der Kunibertistraße 1 beseitigt wird, ist das ein gutes Signal“, sagte Bürgermeister Tesche. Und mit Blick auf die Aktivitäten des Ehepaares Rausch an der Schaumburgstraße fügte er hinzu: „Es ist bekannt, dass die Familie zum Wohle der Stadt auf Qualität setzt und auch Mieter anziehen, die für unsere ,Gute Stube‘ ein echter Gewinn sind.“