Evangelische Kirche in Wickrathberg bekommt Fördermittel

Wickrathberg (pm/aw). Für die Dachdeckerarbeiten am Turmhelm der evangelischen Kirche in Wickrathberg bei Mönchengladbach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 15.000 Euro zur Verfügung.

Zusammen mit dem Pfarrhaus und dem ehemaligen Küsterhaus prägt das von einer Mauer umgebene Ensemble heute den historischen Siedlungskern von Wickrathberg. Die evangelische Kirche ist vermutlich die älteste Kirchengründung im Raum Mönchengladbach. Archäologische Grabungen haben auf einem prähistorischen Gräberfeld den Bau einer massiven Saalkirche aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts nachweisen können. In städtebaulich herausragender Lage wurde sie auf einem von Backsteinmauern abgefangenen Geländesporn über der Niersaue erbaut.

Die Kirche wird wegen ihrer abwechslungsreichen Baugeschichte und ihrer qualitätvollen Innenausstattung aus der Zeit des Rokoko um 1770 als Kleinod in der niederrheinischen Kirchbaukunst bezeichnet. Die zweigeschossige Orgelempore auf marmorierten Holzsäulen mit vergoldeten Rocailleschnitzereien, Prospekt, Kanzel, Patronatsloge und Presbyterbank sind vollständig erhalten.

Auf den Fundamenten des Vorgängerbaus erbaute man im frühen 13. Jahrhundert eine dreischiffige, flach gedeckte Basilika mit kreuzgratgewölbtem Chorgeviert und einem vorgesetzten Westturm. Von diesem staufischen Bau stammen die in Römertuff ausgeführten Teile des Hauptschiffes mit Rundbogenfriesen im Traufbereich und in der Ostfassade. Auch das mit römischen Ziegeln durchsetzte Bruchsteinmauerwerk des Westturmes stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Das Kirchenschiff und der Chor wurden im 15. Jahrhundert gewölbt. Der Chor erhielt sein spätgotisches Sterngewölbe.