Mönchengladbach (aw). Gemeinsam mit den Mitgliedern des Beirates der Unteren Naturschutzbehörde hat der Umwelt- und Feuerwehrausschuss eine vom Fachbereich Umwelt koordinierte Exkursion ins Braunkohlengebiet gemacht, um an markanten Punkten die Folgen des Tagebaus aufzuzeigen. Darüber hinaus wurde an Beispielen deutlich gemacht, welche Maßnahmen die Stadt ergriffen hat, Landschaftsbereiche im Oberlauf des Mühlenbachs oder nördlich des Buchholzer Waldes zu renaturieren. „Man sieht an diesen Beispielen, dass Pflanzen, Vögel, Amphibien und andere Tiere wieder eine Heimat in der Feldflur finden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Dennoch: Den gravierenden wasserwirtschaftlich-ökologischen Umweltauswirkungen des Tagebaus kann nur durch weiträumige und umfangreiche Gegenmaßnahmen begegnet werden, die einen Teil des entzogenen Wassers zurückführen“, so Umwelt-Fachbereichsleiterin Barbara Weinthal.
Auch bei der geplanten Zuführung des Rheinwassers zur Ersatzwasserlieferung und für die Befüllung des Restlochs müsse darauf geachtet werden, dass Wassermenge und Wassergüte ausreichen. „Ansonsten drohen nachhaltige Schäden. Nicht nur der Grundwasserentzug des Bergbaus beeinflusst den Wasserhaushalt des Stadtgebiets, sondern auch der trockene Sommer 2018 als Höhepunkt einer Vielzahl zu trockener Jahre hat sichtbare Spuren hinterlassen und deutlich gemacht, dass vieles am Wasser hängt.“
Für Martin Heinen, Vorsitzender des Umweltausschusses, aber auch für Umweltdezernent Dr. Gregor Bonin ist klar, dass die Stadt gegenüber dem Braunkohlenbetreiber, aber auch bei Bund und Land, immer wieder auf die immensen Folgen des Tagebaus hinweisen muss. „Die Auswirkungen sind vielfältig und betreffen nicht nur Natur und Landschaft. Menschen verlieren ihre Heimat, Straßen und Wege werden zerschnitten, der Flächenverlust für die Landwirtschaft ist gewaltig. Und dann kommt noch die Grundwasser- und ökologische Problematik hinzu. Mönchengladbach hat langfristig mit den Folgen zu kämpfen. Und deswegen ist es nur folgerichtig, dass wir bei den zugesagten Strukturhilfen des Bundes Anspruch auf Fördergelder haben“, betont der Umweltdezernent. Daher sei es wichtig, innovative Projekte zum Strukturwandel zu initiieren und um Fördermittel zu werben. „Wir wollen mitgestalten und die Region entwickeln – jetzt und in Zukunft.“
Um mit einer starken Stimme zu sprechen, hat sich Mönchengladbach gemeinsam mit der Stadt Erkelenz, der Stadt Jüchen und der Gemeinde Titz zum Zweckverband Tagebaufolge(n)landschaft Garzweiler zusammengeschlossen. Auch Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbandes, war bei der Exkursion mit dabei. Die Tour führte auch zur Geschäftsstelle nach Kuckum. Der Ort ist ebenfalls von der Umsiedlung betroffen und wird in einigen Jahren vom Tagebau erreicht. Viele sind bereits umgesiedelt, einige Häuser stehen bereits leer. „Menschen verlieren ihre Heimat und müssen an anderer Stelle wieder ganz neu anfangen. Mit räumlichen und gestalterischen Projekten wollen wir den Menschen ein Stück Heimat wieder zurückgeben“, so Bonin, der auch Verbandsvorsteher des Zweckverbandes ist.
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