Nieheim (dsd/aw). 50.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale für die Außeninstandsetzung des Fachwerkhauses Sommersell 5 in Nieheim zur Verfügung. Zum Glück fand das Denkmal, nachdem ein Teil des Daches eingestürzt war, einen Zimmermeister, der das Haus entdeckte und „schockverliebt“ kaufte und nun wiederherstellt. Das Ensemble aus Fachwerkgebäude mit angebautem Backsteinhaus und rückwärtigem Backhaus steht mitten im Ortskern von Sommersell, gegenüber der Kirche an einer Ecke. Das Vierständer-Fachwerkhaus aus dem Jahr 1665 steht gleich an der Straße. Zweigeschossig und langgestreckt wurde das einstige Ackerbürgerhaus später als Wirtschaftsteil des Hofensembles genutzt. Fast quadratische Gefache und nahezu über beide Geschoss reichende Streben prägen den Bau.
In der Mitte der straßenseitigen Giebelfassade ist das fast haushohe rundbogige Dielentor eingebaut, das geschnitzte Säulen auf Ständern flankieren und dessen Inschriftenbalken die Jahreszahl 1665 trägt. Das Giebeldreieck ist verbrettert. Ein Satteldach deckt den Bau.
Der hintere Gebäudeteil wurde vermutlich um 1900 backsteinern umgebaut oder erweitert. Um 1900 wurde an die Traufseite des Fachwerkgebäudes ein zweigeschossiges, zur Straße stehendes, unterkellertes Backsteinhaus mit Satteldach angebaut. Symmetrische Stichbogenfenster mit Fensterverdachungen sowie profilierte Trauf- und Gurtgesimse prägen dessen Fassaden. Westlich davon schließt sich ein eingeschossiger Backsteinbau an, in dem bis Mitte der 1980er Jahre eine Backstube betrieben wurde. Der Backofen ist weiterhin vorhanden.