Münster (pm). Klimaschutz und Klimaanpassung werden immer mehr zur zentralen Aufgabe der Stadtplanung. Ein Leuchtturmprojekt ist die klimaresiliente Entwicklung des neuen Stadtquartiers in Münster auf dem Gelände der ehemaligen Oxford Kaserne. Hier soll Niederschlagswasser künftig nicht einfach in den Kanal geleitet, sondern oberflächlich abgeführt und in Mulden gespeichert werden. Dadurch sollen die Folgen von Wetterextremen wie Hitze oder Starkregen besser abgefedert werden. Umweltministerin Ursula Heinen-Esser überreichte vor Ort einen Förderbescheid in Höhe von über 1,6 Millionen Euro zur Umsetzung dieser Planung.
„Dieser und andere innovative Ansätze zur Klimaanpassung fördern eine hohe Lebensqualität in unseren Städten trotz des fortschreitenden Klimawandels. Die Stadt Münster geht hier mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie der Städtebau der Zukunft aussehen kann. Ich freue mich, dass die Klimaanpassung in der Stadtplanung einen hohen Stellenwert genießt. Die Folgen des Starkregenereignisses von 2014 sind auch über Münster hinaus noch präsent in Erinnerung“, sagte Heinen-Esser.
Zuständig für die Umsetzung der städtebauliche Entwicklung der ehemaligen Kasernen York und Oxford ist die Konvoy GmbH, eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Münster. Mit Hilfe der Förderung kann die Stadt den Ansatz der wassersensiblen Stadtentwicklung im neuen Quartier umsetzen. „Klimaanpassung ist ein wichtiges Thema für die Stadtentwicklung in Münster. Besonders für die Reaktivierung der Oxford-Kaserne freut es mich, dass innovative Quartiersentwicklung sich auch in innovativer Regenwasserbehandlung ausdrücken wird“, so Robin Denstorff, Stadtbaurat der Stadt Münster.
Niederschlagswasser wird zukünftig nicht mehr in den Kanal geleitet, sondern durch offene Rinnen einer Vielzahl von Retentionsmulden zugeführt. Diese Mulden dienen als Zwischenspeicher des Wassers, bevor es versickert oder verdunstet. Die Verdunstung wirkt sich positiv auf das Kleinklima aus und kann bei sommerlicher Hitze zur Absenkung der Umgebungstemperatur beitragen. Der Rückhalt des Regenwassers auf der Fläche, die Steigerung der Versickerung und Verdunstung mindert die Überflutungsgefahr im Starkregenfall.
Heinen-Esser: „Mit Maßnahmen wie diesen können wir den Wasserhaushalt wieder natürlicher gestalten. Gleichzeitig wird ein lebendiges und lebenswertes neues Quartier gestaltet. Besonders freuen mich die Überlegungen der Stadt, dieses modellhafte Vorgehen langfristig in alle stadtplanerischen Prozesse einfließen zu lassen.“
Die Stadt Münster hatte sich im Projektaufruf KommunalerKlimaschutz.NRW mit ihrer Strategie “Nachhaltig wachsen: Münster aktiv klimagerecht gestalten“ durchgesetzt und erhält aus Mitteln der Europäischen Union aus dem europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln des Landes NRW Fördermittel zur Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen.
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information unserer Leser*innen unredigiert übernehmen.