Düsseldorf (pm/aw). Aus den Steinen der 1702 zerstörten Walburgiskirche errichtete man seinerzeit auf dem Düsseldorfer Kreuzberg ein Heiligenhäuschen, das heute auf dem Gelände des Künstleranwesens Werthmann-Heyne an der Alten Landstraße 223 steht. Die treuhänderische Werthmann-Heyne-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) sorgt sich seit Jahren um die Pflege und behutsame Instandsetzung des Anwesens. Anlässlich ihres fünfzehnjährigen Bestehens möchte die Treuhandstiftung nun das Heiligenhäuschen grundlegend restaurieren und langfristig sichern.
Für die Restaurierung des stillen Andachtsortes sowie die Gestaltung des unmittelbaren Umfeldes und der historischen Umfassungsmauer fehlen 9.000 Euro. Dazu ruft die Stiftung alle, die zur Mithilfe bereit sind, zu Spenden auf. Der Bildstock mit seinem Dreiecksgiebel und der Ausstellungsnische gehörte als Station zum Prozessionsweg der „Sieben Fußfälle“, der mindestens seit 1717 bis in die 1960er Jahre stattfand. Heute erinnert lediglich das Heiligenhäuschen zusammen mit einem Holz-Kruzifix an die Prozession und das einst bedeutende Pilgerziel der Suitbert-Wallfahrt.
Damit die Station auch weiterhin an diese bewahrenswerte Tradition erinnern kann, müssen die Spuren der Jahrhunderte, die an seiner Substanz genagt haben, beseitigt werden. Um es für die Zukunft zu wappnen, sind ausgewaschene Fugen zu schließen, Steine auszutauschen, Fehlstellen im Tuffstein zu ergänzen sowie Moos und Flechten behutsam zu entfernen. Der von Friederich Werthmann vor Jahren angebrachte Schutz über dem Dreiecksgiebel muss entfernt und durch eine neue Abdeckung ersetzt werden, die das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert und das Regenwasser besser ableitet.
Spenden für den Erhalt des Heiligenhäuschens helfen in jeder Höhe:
DSD-Werthmann-Heyne-Stiftung
IBAN: DE97 3702 0500 0001 5273 00.
Bei dem Künstleranwesen Werthmann-Heyne handelt es sich um das ehemalige Landgericht Kreuzberg, das 1709 auf dem Gelände der einstigen Walburgiskirche an der geschichtsträchtigen Alten Landstraße errichtet wurde. Anfang der 1960er Jahre erwarb der aus Barmen stammende Bildhauer Friederich Werthmann das vom Verfall bedrohte, nur notdürftig gesicherte Anwesen, zu dem auch das Heiligenhäuschen gehört. Er restaurierte es gemeinsam mit seiner Frau, der Fotografin Maren Heyne, schrittweise und stellte es als Wohn- und Ateliergebäude wieder her. 2017 übertrug das Ehepaar Haus und Garten sowie ihr künstlerisches Werk der von beiden gegründeten treuhänderischen Werthmann-Heyne-Stiftung in der DSD.
Die Alte Landstraße 223 im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth, die für die Stadtgeschichte bedeutend ist, soll auch künftig an das Leben und Wirken der beiden Künstler erinnern. Der Skulpturengarten ist zu besonderen Anlässen oder auf Anfrage zu besichtigen. Im Garten ist das plastische Werk Friederich Werthmanns aus allen Schaffensphasen ausgestellt. „La Folie“, eine gemeinsame Arbeit des Bildhauers mit seiner Frau aus dem Jahre 1981, sticht aus den Arbeiten heraus. An seiner Restaurierung wirkten Freiwillige der Jugendbauhütte NRW-Rheinland der DSD im Rahmen zweier Praxisseminare mit.