Bocholt (pid/aw). Bei den derzeit laufenden Umbaumaßnahmen im historischen Rathaus wurden im Parkettboden Schadstoffe entdeckt. Ursache ist alter Teerkleber, der bis in die siebziger Jahre hinein verwendet wurde und Ausdünstungen freisetzt, die gesundheitsgefährdend sein können. Das teilt die Gebäudewirtschaft Bocholt mit. Der belastete Boden wird entfernt. Die Dauer der gesamten Baumaßnahme verlängert sich dadurch mindestens bis Ende Juni. Die Kosten für die Bodensanierung betragen rund 40.000 Euro. Bürger, die sich bereits für eine Trauung im historischen Rathaus angemeldet haben, wurden seitens der Verwaltung informiert. Ihnen werden Ersatzräume angeboten, teilt die Verwaltung mit.
Beim Ausbau des Parketts zur Herrichtung einer Behindertentoilette wurden eindeutige Gerüche festgestellt. Unmittelbar nach dem Fund hat die Verwaltung in allen Räumen des historischen Rathauses Raumluftmessungen durchführen lassen. Ergebnis: In drei ehemals als Büros genutzten Räumen wurden die Richtwerte in einem Maß überschritten, welches eine mittelfristige Sanierung erfordert. Da derzeit ohnehin Umbaumaßnahmen im großen Stil stattfinden, kann die Sanierung des Bodens in einem Rutsch erledigt werden. Der durch Teerkleber belastete Boden wird ersetzt.
Eine Sanierung der übrigen Räume wie Trausaal, großer Saal und Vorräume ist zum jetzigen Zeitpunkt nach Einschätzung der Verwaltung nicht erforderlich. Hier wurden keine verdächtigen Ausdünstungen festgestellt. Gleichwohl werden in diesen Räumen künftig regelmäßig Raumluftmessungen durchgeführt.
Das historische Bocholter Rathaus am Marktplatz, Sitz des Standesamtes mit großem Saal und Trauzimmer, wird zurzeit behindertengerecht umgebaut. Dazu wird ein Aufzug eingebaut und ein rückwärtiger, mit Rampen erreichbarer Eingang angelegt. Nach dem Umbau soll das markante Gebäude mehr Platz, Komfort und Ambiente bieten. Der Brandschutz wird ebenfalls verbessert.