Köln (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt 300.000 Euro für die Instandsetzung und Konservierung von Außenhaut, Boden des Unterwasserschiffs und des hölzernen Achterdecks des der Stadt Köln gehörenden Ratsschiffs „MS Stadt Köln“ zur Verfügung. Das historische Ratsschiff lag fest im Kölner Rheinauhafen, wohin es nach der Gesamtüberholung wieder verlegt wird. Der Stadtrat folgte mit dem Bau der "MS Stadt Köln" zum letzten Mal der seit dem Mittelalter vorhandenen Tradition hansestädtischer Ratsschiffe. Das Repräsentationsschiff lief 1938 vom Stapel. Auf dem 53,2 Meter langen und 7,27 Meter breiten Doppelschrauben-Motorschiff fuhren Königin Elisabeth II., Theodor Heuss, Charles de Gaulle, John F. Kennedy und Kaiser Akihito.
Die "MS Stadt Köln" ist ein Doppelschrauben-Motorschiff mit einem Stahlkörper und drei Decks. Der Antrieb erfolgt über zwei kompressorlose Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotoren mit je 375 PS und zwei Bronzepropeller mit einem Durchmesser von 1060 mm. Die Geschwindigkeit beträgt 13 Knoten (24,9 KM/h). Die Ausstattung ist weitgehend original erhalten. Im Ruderhaus mit Oberteil aus Teakholz befinden sich das hölzerne Steuerrad, ein Maschinentelegraph und eine Sprechanlage. Im Unterdeck sind die Mannschaftsräume, der Speisesaal mit Kassettendecke und Wandverkleidung, die Wirtschaftsräume, Küche, Schankraum, Vorratskammer, Waschräume und Schreibstube mit Beschallungsanlage untergebracht.
Auf dem Hauptdeck liegen das Sonnendeck und die Gästewohnung im Deckshaus mit Vorplatz, Wohn- und Empfangszimmer und Sanitäranlagen. Im vorderen Hauptdeck befindet sich der Aussichtssalon mit dreigeteilten, umlaufenden Fenstern und ebenfalls einer Nussbaumholz-Vertäfelung. Hier sind die Beleuchtungskörper zwischen den Seitenfenstern und der Decke original erhalten. Die "MS Stadt Köln" steht seit 1990 unter Denkmalschutz. Zur Rettung des Schiffs hat sich unter Regie des Kölner Aufbord- und Motoryacht-Clubs der Verein der Freunde und Förderer der MS Stadt Köln gegründet, der mit der Stadt einen Instandsetzung- und Nutzungsvertrag abgeschlossen hat, um das Schiff als Museum und für Events zu nutzen.