Mönchengladbach (pm). In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung West stellte die Konversionsbeauftragte der Stadt, Annette Pfennings, die Ergebnisse der letzten beiden Planungswerkstätten vor, in denen Vertreter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), der Verwaltung sowie externe Berater das Grundkonzept für die vollständige Renaturierung der Gesamtliegenschaft auf dem ehemaligen JHQ-Areal erarbeitet haben. Neben der Gestaltung eines für die Öffentlichkeit zugänglichen Naherholungsgebietes stand in den Planungswerkstätten das rund 35 Meter hohe Landschaftsbauwerk im Vordergrund. Das Landschaftsbauwerk wird aus dem Abbruchmaterial der abgerissenen JHQ-Gebäude errichtet. Der neue Mittelpunkt des Naherholungsgebiets soll einen Blick über die Baumwipfel hinaus auf das Gesamtgelände ermöglichen. Die BImA plant den vollständigen Abriss in mehreren Teilabschnitten bis 2035. Die Liegenschaft selbst soll mit Fortschritt der Abbrucharbeiten sukzessive für die Bevölkerung geöffnet werden.
Entsprechend des Grundkonzeptes für das Naherholungsgebiet soll die Gesamtfläche entlang der Queens Avenue / Marlborough Road in einen nördlichen und einen südlichen Teil geteilt werden, wobei der nördliche Teil als naturhafter Bereich ohne Nutzung und auf dem südlichen Teilbereich ein erlebbarer Landschaftsraum mit Erschließungswegen vorgesehen ist. Das Landschaftsbauwerk wird auf dem ehemaligen Sportfeld im Westen errichtet. Die Wege im südlichen Teil der Anlage verbinden sich mit den Hauptachsen zu einem Rundweg, der die entstehenden Landschaftsflächen und das Landschaftsbauwerk einschließt. Nach Norden hin wird eine Verbindung zu den anschließenden Fahrradwegenetzen geschaffen.
In der Planungswerkstatt wurden Varianten vorgestellt, wie das JHQ-Areal zum Naherholungsgebiet weiterentwickelt werden kann. Eine Variante sieht eine „vollständige Waldentwicklung“ ohne menschliche Nutzung vor. Eine andere Variante plant Lichtungen ein, um eine höhere Vielfalt von Landschaftselementen zu ermöglichen. Durch eine gezielte Steuerung könnte die Artenvielfalt vergrößert werden. Eine dritte Variante beinhaltet Sichtschneisen, die sowohl eine freie Sicht auf das Landschaftsbauwerk als auch eine hohe Artenvielfalt durch Offenlandbiotope ermöglichen. Die BImA strebt eine vollständige Entwicklung als Wald an, verschließt sich allerdings nicht gegen die Einarbeitung von Sichtschneisen und Lichtungen.
Erarbeitet wurden auch Varianten für das Landschaftsbauwerk: Eine Variante zeigt eine Aufschüttung mit einem Hochpunkt. Flankierende Baumbepflanzungen in der Umgebung betten das Bauwerk in die umgebenden Waldflächen ein. Das Landschaftsbauwerk wird über einen spiralförmigen Weg erschlossen. Eine andere Möglichkeit wäre es, zwei Hochpunkte zu schaffen. Beide Hochpunkte könnten unabhängig voneinander begangen werden. Eine umlaufende Stützmauer könnte als „tragendes Element“ errichtet werden. Bei einer weiteren Variante würde sich die Aufschüttung aus drei Teilkörpern zusammensetzen, die jeweils einen dreieckigen Grundriss haben und ineinander verschachtelt sind. Dadurch entstehen spannungsvolle Zwischenräume, in denen unterschiedliche Blickbeziehungen auf Landschaftsbauwerk und Umgebung möglich sind. Eine Aufschüttung würde als Hauptaussichtspunkt dienen. Die Teilnehmer der Planungswerkstatt entschieden sich mehrheitlich für die Variante mit zwei 35-Meter-Aussichtspunkten. Der erste Hochpunkt könnte bereits bis 2022 erschlossen sein, wenn die Abbrucharbeiten für den ersten Teilabschnitt im nächsten Jahr beginnen. Die Ausschreibung für die Abrissarbeiten wurde von der BImA bereits vorbereitet.
Die Integration von historischen Bezügen auf dem gesamten Areal in Form von Bänken, Wegweisern, Straßenschildern und Infotafeln wurde von allen Teilnehmern empfohlen. Denkbar ist ein Pfad der Erinnerung, der mit verschiedenen Stationen auf den ehemaligen Standort des NATO-Hauptquartiers hinweisen kann. Nach Fertigstellung bleibt das Areal im Besitz des Bundes. Der Bundesforst wird das Areal pflegen. „Die Ergebnisse zeigen jetzt schon, dass wir für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt einen wunderbaren Naherholungsraum schaffen und der Natur Freiraum zur Entfaltung zurückgeben. In den nächsten Monaten findet nun die weitere planerische Konkretisierung zwischen den Fachbehörden und der BImA statt.“, so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin.
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