Münster (pm/aw). Ein vielfältiges, durchmischtes und sozialverträgliches Quartier, das Wohnungen zu bezahlbaren Preisen bietet, soll in den kommenden Jahren am Langebusch in Kinderhaus entstehen. Öffentlich geförderter Wohnraum, Wohnungen für Studierende, Seniorinnen und Senioren sowie Menschen mit Behinderungen, gemeinschaftliches Wohnen, barrierefreie Eigentumswohnungen, Baugrundstücke für Reihenhäuser, Kita, Tagespflege und Gewerbe – all das ist geplant auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Moldrickx. Das Vermarktungskonzept des Amtes für Immobilienmanagement geht nun in die politischen Beratungen, die Bezirksvertretung Nord macht am Dienstag, 23. August, den Auftakt. Am 7. September entscheidet der Rat über die Planungen für das neue Baugebiet mit insgesamt 195 Wohnungen.
„Neun Baugrundstücke für Mehrfamilienhäuser sollen an die Wohn + Stadtbau übertragen werden, darunter auch die fünf Mehrfamilienhäuser mit öffentlich geförderten Wohnungen“, erklärt Stadtkämmerin Christine Zeller. „Die Wohn + Stadtbau ist ein verlässlicher Partner für uns, der mit gedämpften Mieten das Miet- und Preisniveau hier in Münster stabilisieren kann – sowohl bei den frei finanzierten als auch bei den öffentlich geförderten Wohnungen, wenn die Mietpreisbindung ausläuft.“
Hiermit wird ein weiterer Teil des Ratsbeschlusses, Grundstücke in Höhe von insgesamt rund 50 Millionen Euro an die Wohn + Stadtbau zu übertragen, umgesetzt. Die neun Grundstücke mit einer Größe von knapp 10 000 Quadratmetern haben ein geschätztes Gesamtvolumen von rund 5,9 Millionen Euro.
Die Stadt Münster hatte etwa drei Viertel des Areals in Kinderhaus nach den Richtlinien der Sozialgerechten Bodennutzung Münster (SoBoMü) angekauft – rund 28 000 Quadratmeter Bauland. „Wir haben im Vorfeld die unterschiedlichen Bedarfe im Stadtteil genau untersucht und auf dieser Basis ein ganzheitliches Vermarktungskonzept entwickelt“, sagt der für die Vermarktung zuständige Fachstellenleiter Markus Hengstmann vom Amt für Immobilienmanagement. „Ziel ist, dass im Baugebiet möglichst viele Menschen bezahlbaren Wohnraum finden und sich der Stadtteil ausgewogen weiterentwickeln kann.“
Daher soll hier von der Quote von 60 Prozent öffentlich gefördertem Wohnraum bei Mehrfamilienhäusern abgewichen werden – obwohl die SoBoMü sie eigentlich vorschreibt. In direkter Umgebung befinden sich in Kinderhaus nämlich 1200 geförderte Wohneinheiten, der Stadtteil übernimmt damit bereits eine hohe Integrationsleistung. Um ein stabiles Quartier zu schaffen, soll der Anteil öffentlich geförderten Wohnraums daher 35 bis 40 Prozent betragen.
Die weiteren Grundstücke wird die Stadt Münster nach der niedrigsten Startmiete (frei finanzierte Mehrfamilienhäuser), dem besten Konzept (gemeinschaftliche Wohnformen) sowie sozialen Kriterien (Reihenhausgrundstücke) vergeben. Die Vermarktungen sind für 2023 geplant, dann sollen auch die Erschließungsarbeiten abgeschlossen sein. Bei allen Gebäuden werden der Energiestandard „Effizienzhaus/-gebäude 40“ sowie die Installation von Photovoltaikanlagen Pflicht sein. Mit dem Bau der Kindertagesstätte soll es Ende dieses Jahres losgehen.