Münster (pm/aw). Der Rat hat in seiner Sitzung vom Mittwoch, 20. September, die Fortschreibung des städtischen Wohnbaulandprogramms beschlossen. Dieses sieht bis zum Jahr 2030 zusätzliche Baugebiete für rund 12.000 neue Wohnungen in Münster vor.
Die Entwicklung von Wohnbauland bewegt sich in Münster weiter auf hohem Niveau. So wurden im vergangenen Jahr erneut mehrere neue Baugebiete baureif. Damit ebnete die Stadt den Weg für den Bau von rund 1.000 neuen Wohnungen, sozialer Infrastruktur, Büros, Dienstleistungen und Ladengeschäften. Dazu gehören ein weiterer Bauabschnitt auf dem Areal der ehemaligen Oxford-Kaserne in Gievenbeck sowie mehrere Großprojekte privater Träger.
Die Bereitstellung von Bauland hat sich in Münster in den vergangenen zehn Jahren positiv entwickelt. Lag die Bereitstellung von 2011 bis 2013 bei einer Kapazität für durchschnittlich 125 Wohnungen pro Jahr, hat die Stadt diese kontinuierlich auf mehr als 1.000 Wohnungen jährlich gesteigert. Diese Entwicklung lässt sich auch an der gestiegenen Kapazitätsreserve an baureifen Grundstücken in neuen Baugebieten ablesen. Derzeit verfügt die Reserve über eine Kapazität für circa 4.750 neue Wohnungen.
Für viele dieser Grundstücke wurden in den vergangenen Jahren bereits Baugenehmigungen erteilt – die Stadt erwartet deshalb auch für 2023 eine hohe Zahl an Fertigstellungen im Wohnungsneubau.
Wohnungsmix im Baulandprogramm
Das Baulandprogramm sichert ein differenziertes Angebot unterschiedlicher Wohnformen. Von 12.000 Wohneinheiten sind etwa 10.000 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern und bis zu 2.000 Wohneinheiten in Einfamilienhäusern (Doppel- und Reihenhäuser) geplant.
Elf Baugebiete sollen kurzfristig bis 2026 entwickelt und bebaut werden. Darunter fallen unter anderem die städtischen Baugebiete Albachten-Ost (475 Wohneinheiten), Amelsbüren – Am Dornbusch (200 Wohneinheiten), Angelmodde – Südlich Hiltruper Straße (280 Wohneinheiten) und Handorf – Kirschgarten (180 Wohneinheiten), bei denen die Planung abgeschlossen ist und lediglich noch der Bau der öffentlichen Erschließungsanlagen ansteht.
Stadt will weiterhin verstärkt Baugebiete entwickeln
Vor dem Hintergrund des in Münster nach wie vor angespannten Wohnungsmarktes plant die Stadt auch künftig verstärkt die Entwicklung von Baugebieten. Das städtische Baulandprogramm zeigt dabei auf, wo und wie Baugebiete geschaffen werden können.
Gleichwohl steht der Wohnungsmarkt in Münster vor großen Herausforderungen. Die langjährige Wachstumsphase am Wohnungsmarkt endete mit Beginn des Ukraine-Krieges und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft und private Haushalte – insbesondere infolge höherer Baukosten sowie den massiv gestiegenen Finanzierungskosten. Seitdem sind die Nachfrage nach Finanzierungen für den Bau der eigenen vier Wände sowie die Umsetzung neuer Wohnbauprojekte durch Unternehmen und Bauträger bundesweit rückläufig.
Weiter hohe Nachfrage nach Wohnungen
Weil die Wohnungsnachfrage in Münster aufgrund wachsender Einwohnerzahlen auch in den kommenden Jahren hoch bleiben dürfte, erwartet die Stadt weiter deutlich steigende Mieten. Trotz der erschwerten Bedingungen für den Wohnungsbau ist es daher ein wichtiges Ziel der Stadt, die Baulandentwicklung auf hohem Niveau zu halten.
Die vor einigen Jahren begonnene Priorisierung bei der Bearbeitung der Baugebiete soll konsequent fortgeführt und die Prozesse innerhalb der Verwaltung optimiert werden. Die städtischen Töchter Wohn + Stadtbau und Konvoy spielen bei der Umsetzung weiterhin eine zentrale Rolle.
Weitere Informationen zur Baulandentwicklung und zum Baulandprogramm 2023 – 2030 gibt es auf der Homepage des Stadtplanungsamtes unter www.stadt-muenster.de/baulandprogramm.