Arnsberg (dsd). Einen weiteren Fördervertrag über 80.000 Euro für die Dachinstandsetzung der Turmspitze der Propsteikirche St. Laurentius in Arnsberg überbrachte Rolf Klostermann, Ortskurator Sauerland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), vor Ort an Hubertus Böttcher, Dechant und Propst von St. Laurentius. Die Förderung wird möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist, und der treuhänderischen Siegrid und Bruno Plahr-Stiftung in der DSD.
Die heutige katholische Propsteikirche St. Laurentius ist eine gotische Hallenkirche mit achteckigem Dachreiter im Osten und einem trutzigen Westturm. Der geschlämmte Bruchsteinbau entwickelte sich aus einer romanischen Basilika, die um 1170 von Graf Heinrich I. aufgrund seines Brudermordes zusammen mit einem Prämonstratenserkloster gestiftet wurde. Nach 1260 führte man den Bau im frühgotischen Stil weiter aus. Der Dachstuhl stammt aus dem Jahr 1237, 1913 kam ein zusätzlicher Dachstuhl hinzu.
Den Innenraum prägen das Kreuzgratgewölbe, dekorierte Schlusssteine im Chorgewölbe, achteckige Pfeiler im Ostteil, Rundpfeiler im Westteil und die durch spitzbogige Blenden zusammengefassten Fenstergruppen des Chores mit seinen mittelalterlichen Glasfenstern. Im 15. Jahrhundert wurde in die Westwand des Turmes ein dreiteiliges Fenster in spätgotischem Stil eingebaut. Der ursprünglich niedrigere Turm wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts erhöht. Nördlich davon entstand der Anbau eines Beinhauses, das später zur Sakristei erweitert und schließlich als Taufkapelle genutzt wurde. Zwischen 1858 und 1865 wurde die Kirche grundlegend erneuert. Die Dreikönigen-Szene des Altars verweist auf die Unterbringung des Kölner Domschatzes und des Dreikönigenschreins von 1794-1803.
Von dem in seinen Ursprüngen auf das Jahr 1173 zurückgehende Prämonstratenserkloster Wedinghausen haben sich neben der Propsteikirche St. Laurentius der Ostflügel des Kreuzgangs mit dem 1959 umgebauten Kapitelhaus und der Grafenkapelle aus dem 13. Jahrhundert sowie die 1693 entstandene Bibliothek erhalten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte die Arbeiten am Kirchenschiff im Vorjahr schon einmal unterstützen.
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