Bonn (pm). Mit einem ausführlichen Sachstandsbericht hat die Stadtverwaltung den Projektbeirat Beethovenhalle in einer Sondersitzung (11.12.) über die derzeitige Situation auf der Baustelle informiert. Sie konnte zwar keinen endgültigen Zeitplan vorlegen, stellte aber eine Prognose vor, nach der die Halle nach der Sommerpause 2024 den Betrieb wieder aufnehmen könnte. „Der Grund für die Absage der Sitzung vor zwei Wochen gilt unverändert: Wir können noch keinen mit allen Beteiligten abgestimmten Terminplan vorstellen“, so Oberbürgermeister Ashok Sridharan, der an der Sitzung teilnahm. Der Projektleiter für die Sanierung und Modernisierung der Beethovenhalle, Stadtdirektor Wolfgang Fuchs ergänzte: „Wir rechnen damit, die Terminplanung im März 2020 vorlegen zu können.“
Einer der Gründe für die Verzögerung ist, dass die neue Objektüberwachungsfirma, die seit Juli 2019 unter Vertrag steht, erst dann mit der Arbeit an einer neuen Terminplanung beginnen konnte. Noch fehlen auch Zuarbeiten des Fachplaners für die Technische Gebäudeausrüstung, was auf Klärung vertraglicher Festlegungen zurückzuführen ist.
Es hat nach Einschätzung der Verwaltung keinen Sinn, jetzt eine Terminübersicht vorzulegen, die zu viele ungeprüfte Faktoren enthalte. „Ziel ist es, auch dabei alle Risiken einzukalkulieren, wie wir es bei den Kosten getan haben“, so Fuchs. Die „Worst Case“-Betrachtung liegt dabei bei 166 Mio Euro, im nach derzeitigen Erkenntnissen günstigsten Fall liegt der Betrag bei 137 Mio Euro (jeweils inklusive anteiliger Umsatzsteuer).
Auf der Baustelle sieht es derzeit so aus: Die notwendigen Abbrucharbeiten in allen Geschossen der Bauteile A (Haupttrakt), B (Eingangsbereich) und D (Anbau) sind erledigt. Die Betonarbeiten im Bereich des Studios (Umfassungswände, Zwischenwände, Zwischendecken für Technikräume) sind weitgehend abgeschlossen. Zahlreiche Mängel zeigten sich bei der Überprüfung der Wärmedämmungen, die im Winter 2017/18 auf der Kuppelschale eingebaut worden waren; die Verklebung der Dämmung mit dem Untergrund war unzureichend. Die Kupfereindeckung kann deshalb voraussichtlich erst im nächsten Frühjahr angebracht werden. Vollständig fertiggestellt sind die Rohbauarbeiten des unterirdischen Technikbauwerkes einschließlich der Sichtbeton-Rampenwände des Anlieferhofes. Im Plan liegen die Arbeiten für die Einleitbauwerke zur Gebäudeentwässerung in den Hauptkanal an der Wachsbleiche.
Wie bereits berichtet, konnte für die zunächst kritisch erscheinende Mehrlast im Bereich des Dachtragwerks im Großen Saal eine Lösung erarbeitet werden: Unterstützende Träger sollen im zentralen Bereich des Dachraumes installiert werden, so dass die Lasteinwirkung auf kritische Punkte im Tragwerk vermindert und umverteilt wird. Sowohl der Planungs- als auch der Kostenaufwand für Planung und Ausführung bleiben vergleichsweise gering; die Zustimmung der Unteren Denkmalbehörde liegt vor.
Die Gewerke Raumlufttechnik sowie Heizungs- und Kälteinstallation sind inzwischen neu beauftragt, die Firmen haben die Arbeit aufgenommen. Die ebenfalls gekündigten Gewerke Sanitärtechnik und Elektrotechnik sind Anfang November neu ausgeschrieben worden. Die Ausschreibung des Gewerks Gebäudeautomation ist für Anfang 2020 vorgesehen. Das TGA-Fachplanungsbüro wird die Kapazitäten auf das erforderliche Maß erhöhen und in ausreichendem Maße in das Projekt zurückkehren. Das Büro arbeitet zusammen mit dem Bauleitungsbüro an der Erstellung des neuen Gesamtterminplans. Ferner bereitet das Büro für die wiederbeauftragten TGA-Gewerke die in nächster Zeit benötigte Ausführungsplanung vor. Die Unterlagen der ersten Bereiche wurden bereits geliefert.
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information unserer Leser*innen unredigiert übernehmen.