Münster (sms). Große Umbauten in Altgebäuden haben schon so manchem „Bauherrn“ Sorgenfalten auf die Stirn getrieben und Zeitpläne durchkreuzt. Unliebsame Überraschungen aber blieben der Stadtverwaltung bei der Sanierung des Stadthauses 1 bisher erspart. Schreitet die Modernisierung weiterhin so störungsfrei voran, sind im Dezember 80 Büros im Hochhaus bezugsfertig. Mit großen Schritten rückt das Ende des zweiten Bauabschnittes heran: Die grundlegende Modernisierung des „Riesen“ inklusive technischer Infrastruktur, vorbeugendem Brandschutz und Versorgung.
„Wir liegen exakt im kalkulierten Finanz- und Zeitbudget und klopfen sogleich auf Holz, dass es so bleibt“, meint Immobiliendezernent Matthias Peck zur Punktlandung. Zu den positiven Nachrichten passe der erneute Zuwendungsbescheid des Landes. „Aus dem NRW-Städtebauförderprogramm gibt es 1,15 Millionen Euro für die energetische Sanierung, für Barrierefreiheit und die Optimierung des Bauteils E (Hochhaus)“, erläutert der Beigeordnete. Rund 700 000 Euro Landesmittel für den im Vorjahr fertiggestellten 1. Bauabschnitt waren zuvor schon ins Stadtsäckel geflossen.
Alle Stadthaus-Flure sind künftig barrierefrei. Sie werden mit automatischen Türsystemen ausgestattet, auch barrierefreie WCs sind selbstverständlich. Deutlich mehr Energieeffizienz versprechen LED-Beleuchtungen sowie kompakte Heizanlagen, die die Rippenheizkörper aus den 1950er Jahren ablösen. Neue Aufzüge befördern künftig Besucherinnen und Besucher der Stadtverwaltung stufenlos bis ganz nach oben.
In der elften und zwölften Etage öffnet im Frühjahr das „1648“, das als Integrationsbetrieb geführte Restaurant der Alexianer. Es übernimmt zugleich die Kantinenversorgung der Beschäftigten. Dessen Eröffnung verschiebt sich bekanntlich um einige Monate ins späte Frühjahr. „Allein die Statik des Altbaus auf die komplexe Küchen-, Heizungs- und Lüftungstechnik einer Gastronomie abzustimmen, erfordert einen gewaltigen Abstimmungsbedarf“, erläutert Projektleiter Siegfried Methner. In einer intensiven und guten Zusammenarbeit mit den Alexianern entstehe eine ganz besondere Adresse über Münsters Dächern.
Auf den Etagen darunter geben sich aktuell Maler und Elektriker die Klinke in die Hand. Akustikdecken werden eingezogen, Linoleum verlegt. Mitte Dezember rücken 14 Lkw mit den neuen Möbeln an, ehe 2019 der dritte und vorletzte Projektabschnitt anschließt: Die Sanierung des Bauteiles D mit seinem zentralen Bürgerservice-Zentrum. Insgesamt nimmt die Stadt für die Komplettsanierung 38,5 Millionen Euro in die Hand.