Lippstadt (aw). Noch bis Montag, 17.12.2018, können sich Interessierte im Stadthaus die eingereichten Entwürfe zum städtebaulichen Wettbewerb für das Gelände an der Steinstraße ansehen. Auf den Fluren des Fachbereiches Stadtentwicklung und Bauen im zweiten Obergeschoss des Stadthauses sind neben dem Siegerentwurf des Lippstädter Architekturbüros Rinsdorf Ströcker Architekten gemeinsam mit Lembken Architekten Stadtplaner aus Ahlen auch die acht weiteren Entwürfe zu sehen, die unter anderem sogar aus Litauen und den Niederlanden eingereicht worden waren.
„Der Tag der Jurysitzung war hochspannend“, so Bürgermeister Christof Sommer bei der Ausstellungseröffnung. Einen Tag lang hatte die unter anderem mit externen Fachpreisrichtern qualitativ hoch besetzte Jury über die anonym eingereichten Entwürfe intensiv beraten und war am Schluss zu einer einstimmigen Entscheidung gekommen. „Auf den ersten beiden Rängen haben wir sehr hochwertige Entwürfe, die sich bis zuletzt ein enges Rennen geliefert haben“, erläuterte Professor Hartmut Welters vom Planungsbüro post welters und partner, das den Wettbewerb begleitet hatte. Er stellte auch die Vorteile des Wettbewerbsverfahrens heraus. „Man wird in die Lage versetzt, Alternativen miteinander zu vergleichen und zu beurteilen“, so Welters, der insbesondere die Anonymität des Verfahrens schätzt: „Man diskutiert über Arbeiten und nicht über Büros. Erst ganz am Schluss, wenn die Entscheidung gefallen ist, werden die Umschläge geöffnet und die Büros hinter den Entwürfen sichtbar.“
Dass der letzte zu öffnende Umschlag ausgerechnet den Namen ihres Büros enthielt, konnten Carsten Rinsdorf und Marai Ströcker zunächst kaum fassen. „Beim Anruf des Bürgermeisters bin ich innerlich eskaliert“, gab Carsten Rinsdorf zu. Dass man aus zwei Wettbewerben in Lippstadt, an denen sich das Büro in diesem Jahr beteiligt hatte, als Sieger hervorgehen würde, hatte selbst den erfahrenen Architekten aus dem Konzept gebracht.
„Wir haben einen Entwurf gemacht, den wir für solide halten und mit dem wir uns wohlfühlen“, so Rinsdorf. Gemeinsam mit Volker Lembken vom gleichnamigen Ahlener Büro hatte man sich mit der Fragestellung auseinandergesetzt, was an diesem speziellen Ort passieren könne. Die identitätsstiftende Wirkung alter Gebäude hatte schließlich zu dem vorliegenden Entwurf mit der Idee geführt, zwei Achsen der Sheddächer sowie das siebengeschossige Verwaltungsgebäude zu erhalten. Eine Mischung aus stillen und bewegten Bereichen zwischen den vorgesehenen Wohn- und Geschäftsgebäuden soll ein Angebot an das Quartier aber auch an die Stadt insgesamt sein, so Volker Lembken. „Es freut uns, dass es Ihnen gefallen hat.“
Mit der Entscheidung über den Siegerentwurf geht nun die weitere Arbeit los. Der vorliegende Vorentwurf wird nun in Abstimmung mit dem Geländeeigentümer Hella konkretisiert, um dann in ein Bauleitplanverfahren einsteigen zu können. „Wir sind gespannt, ob es gelingt, die Idee mit der Einbindung von Teilen des Altbestandes zu realisieren“, so Heinrich Horstmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen bei der Stadt Lippstadt über die besonderen Merkmale, aber auch Herausforderungen, die der Siegerentwurf mitbringt. Grundsätzlich sei man von der Klarheit und gut durchdachten Struktur des Gesamtentwurfs überzeugt, so Horstmann weiter.
Die Ausstellung der Entwürfe kann zu den üblichen Öffnungszeiten des Stadthauses besichtigt werden. Die Mitarbeiter aus dem Fachdienst Stadtplanung und Umweltschutz, deren Büros sich auf dem Flur befinden, stehen zudem bei Bedarf für Erläuterungen zur Verfügung.