Start der Flächenaufbereitung an der Kupferstraße in Hamm

Hamm (pm/aw). Seit dem 07. März 2022 rollt der Bagger für die Aufbereitungsarbeiten auf der Brachfläche an der Kupferstraße in Hamm. Der AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung ist Maßnahmenträger bei diesem Projekt, das der Stadt Hamm ein Grundstück für eine neue Wohnbebauung beschert. Bis Ende Februar 2022 waren bereits Sträucher und Büsche auf dem rund 8.800 m² großen Gelände gerodet worden. Zunächst wird das beauftragte Bauunternehmen die Einrichtung der Baustelle vornehmen.

Unter Umständen wird wegen des LKW-Verkehrs an einigen Stellen der „Heinrich-Heine-Straße“ ein zeitweiliges Parkverbot erforderlich werden, das dann für maximal ein bis zwei Wochen besteht. Sofern dieser Fall eintritt, wird es eine Ausweichparkfläche für die Anwohner geben. Diese vorübergehenden Beschränkungen für die Anwohner sind leider nicht zu vermeiden. Die gute Nachricht ist, dass die gesamten Bauarbeiten für die Aufbereitung nach etwa sechs Wochen beendet sein werden, sofern es nicht zu Lieferengpässen bei benötigten Materialien kommt.

Was passiert bei den Bauarbeiten?

Die eigentlichen Aufbereitungsarbeiten beginnen damit, dass der Oberboden des Geländes um rund 20 cm abgeschoben wird. Dieses Bodenmaterial wird auf dem Areal verbleiben und nach der Baumaßnahme dort wieder eingebaut.

Im Anschluss daran wird der Boden mit den darin befindlichen Ablagerungen bis in eine Tiefe von maximal einem Meter ausgehoben. Dieser Boden wird anderweitig, z. B. im Straßenbau, verwertet. Boden, der bestimmte Grenzwerte übersteigt, wird entsorgt. Dazu werden Bodenproben im Labor untersucht. Zum Schluss wird neues, sauberes Bodenmaterial angeliefert und vor Ort ein gebaut und verdichtet. Insgesamt sollen rund 4.000 Tonnen Boden abgefahren werden, was ungefähr 160 LKW-Touren ausmacht. In weiteren 20 LKW-Fahrten wird anschließend sauberes Bodenmaterial angeliefert, um es dort wieder einzubauen.

Was passiert danach?

Da die Stadt Hamm die Erschließung des Grundstücks plant, wird das Gelände nach den oben beschriebenen Bauarbeiten nicht bis auf das bisherige Niveau verfüllt. Im Anschluss an die Aufbereitung liegt das Grundstück etwa 60 cm tiefer als zum aktuellen Zeitpunkt.

Die Stadt Hamm will auf der Fläche, die rund 3,5 km in südwestlicher Richtung vom Stadtzentrum entfernt liegt, ein verdichtetes Wohnquartier entwickeln. Dafür gibt es seit dem 20.12.2021 einen rechtskräftigen Bebauungsplan.

Die Stadt Hamm hat das Projekt im Mai 2018 beim AAV über das „Sonder-Förderprogramm zur Brachflächenmobilisierung für dauerhaften Wohnraum“ angemeldet, das durch das NRW-Umweltministerium mit insgesamt 9,2 Millionen Euro ausgestattet wurde. Im Herbst 2020 unternahm das vom AAV beauftragte Gutachterbüro ergänzende Untersuchungen, die die Grundlage für die weitere Planung bildeten

Die Geschichte des Areals

Bei der Fläche handelt es sich um einen Blockinnenbereich der von den anliegenden Anwohnern zeitweise als Grabeland und Grünfläche genutzt wurde.

Im nordöstlichen Teil der Fläche fand zwischen 1895 und 1915 eine Abgrabung für eine ehemals nordöstlich anschließende Ziegelei statt. Der südwestliche Teil der Fläche war bis 1922 Ackerland. Etwa zwischen 1915 und 1922 wurde die gesamte Fläche mit sogenanntem anthropogenem Material aufgefüllt und seit 1923 an den Flächengrenzen mit Wohnhäusern bebaut. In den 1960er Jahren wurde die Mitte der heutigen Projektfläche mit weiterem Material aufgefüllt.