Hilfe bei der Innensanierung der Klosterkirche

Pfaffen-Schwabenheim (dsd/aw). An der Innensanierung der Klosterkirche in Pfaffen-Schwabenheim beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 25.000 Euro. Das Kloster in Schwabenheim wurde um 1040 von dem später selig gesprochenen Eberhard VI. von Nellenburg und seiner Mutter Hedwig gegründet. Die Kirche wurde zwischen 1230 und 1260 neugebaut, bevor das Stift 1568 aufgehoben wurde. 1699 kam es zur Wiedereinrichtung des Klosters, die zum barocken Neubau des Kirchenschiffs und der Klostergebäude führte. 1802 wurde das Kloster endgültig aufgehoben. Seit 1833 befinden sich die Klostergebäude in Privatbesitz.

Der Chor der Klosterkirche von Pfaffen-Schwabenheim zählt zu den bedeutendsten spätromanischen Sakralbauten am Mittelrhein. Das Chorherrenstift ist auch eine der größten erhaltenen barocken Klosteranlagen im heutigen Rheinland-Pfalz. Die zwischen 1723 und 1764 errichteten Konventsgebäude bilden eine barocke Dreiflügelanlage. Die Gebäude werden einheitlich von mächtigen Mansarddächern abgeschlossen. Die Innenräume sind aufwändig mit Stuckdecken der Mainzer Bandelwerkschule gestaltet. Besonders wirkungsvoll ist die über 90 Quadratmeter große, farbig gefasste Stuckdecke im ehemaligen Refektorium. Als deren Stifter ist Kurfürst Karl III. Philipp inschriftlich bezeugt.

Die in den barocken Gebäudekomplex einbezogene ehemalige Klosterkirche ist der älteste Bauteil der Anlage und dient heute der katholischen Gemeinde als Pfarrkirche. Der romanische Kirchenbau zeigt erste Einflüsse der aus Frankreich kommenden Gotik. Die einschiffige Saalkirche mit dem westlichen Dachreiter schließt im Osten mit einem spätromanischen Chor und einem etwas eingezogenen quadratischen Chorgeviert und einer von Rundtürmen flankierten Apsis ab. Die Apsis erhielt später verschieferte Hauben. Apsis und Türme sind reich mit Gesimsen, Lisenen, Rundbogenfriesen und einer Zwerchgalerie geschmückt. Die figürliche Plastik des Chors wurde größtenteils zwischen 1905 und 1912 erneuert.

Aufsteigende Feuchtigkeit, Rostsprengungen bei den Steinergänzungen, Risse und Hohlstellen bei den Stuckreliefs an den Wänden und Decken der Sakristei sollen jetzt beseitigt werden, nachdem die Dach- und Fassadensanierung – auch mit Hilfe der DSD – bereits abgeschlossen werden konnte.