Bernkastel (dsd/aw). Die Pagode von Bernkastel besitzt mit ihrer ungewöhnlichen Baugeschichte und mit ihrem für die Region untypischen Baustil überregionale Bedeutung. Sie wurde erstmals anlässlich der Pariser Weltausstellung 1900 errichtet. Ein Bernkasteler Unternehmer kaufte das Bauwerk und ließ es in einem Garten am Moselufer wieder aufbauen. Nun stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 30.000 Euro für die notwendige Dachsanierung zur Verfügung. Möglich wird die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale.
Errichtet wurde die Pagode im Osten von Bernkastel nahe der Mosel. Es handelt sich um einen turmartigen, reich verzierten Holzfachwerkbau. Das Innere des Pavillons besteht aus einem zentralen Raum mit je einem Nebenraum an drei Seiten sowie einem übergiebelten Treppenzugang an der vierten Seite. Der Zentralraum weist einen offenen Dachstuhl mit von Fenstern durchbrochener Laterne auf.
Die Pagode ging in den 1930er Jahren in den Besitz der Familie Sattelberger über. Der Winzer veranstaltete dort bis zum Zweiten Weltkrieg viele Feste. Auch in den 1950er Jahren fanden in der Pagode Feierlichkeiten statt. Dennoch verwitterte das Bauwerk im Laufe der Jahre trotz nachbarschaftlichen Einsatzes und öffentlicher Zuschüsse. Nun soll das Gebäude nach der Sanierung im Rahmen von Stadtführungen für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Im Inneren sollen künftig Bilder und Informationstafeln die Besucher informieren.