Ruine in Hainichen wird zwangsversteigert

Hainichen (aw). Die Pläne für das Eckhaus an der Ernst-Thälmann-Straße 41 in Hainichen (Landkreis Mittelsachsen) waren aus Sicht der Stadt einfach: Kaufen und abreißen lassen. Dafür hätte man selbiges zuerst von der Denkmalliste streichen lassen müssen. Doch das Landesamt für Denmalpfege in Dresden hatte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der aktuelle Eigentümer, ein Ägypter, kümmert sich nicht um die Immobilie. Stadt und Anwälte hatten über die ägyptische Botschaft vergeblich versucht, selbigen zu erreichen. Nicht einmal eine zustellfähige Adresse ist bekannt. Jetzt soll das Objekt am 11. April zwangsversteigert werden. Für die Stadt - die sich bei der Auktion enthalten will - steht nun die Vermutung im Raum, dass sich auch bei einem neuen Eigentümer die Lage nicht wirklich verbessern wird. Nach einem Gutachten beträgt der Verehrswert der Immobilie Null Euro. Das Landesamt für Denkmalpflege betrachtet den Bau allerdings als Zeitzeugnis der Stadtentwicklungsgeschichte. Den ideellen Wert sieht die Behörde in der authentisch erhaltenen Substanz sowie der daraus resultierenden Dokumentation der Lebensbedingungen der Bauzeit um 1810.