Steinfurt (aw). Bei Kanalarbeiten in Laer (Kreis Steinfurt) hat die Polizei Teile eines Skeletts geborgen, die aktuell von Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) untersucht werden. Möglicherweise handelt es sich um eine Bestattung aus der frühen Neuzeit. Noch ist unklar, wie es dort hingelangt ist. Als am 21. April ein Bauarbeiter in 1,3 Metern Tiefe während Kanalarbeiten in Laer einen Schädel auf seiner Baggerschaufel erspähte, wurden die Bauarbeiten wurden zunächst unterbrochen und die Polizei informiert. Frank Tobschall, Beamter der Polizei Steinfurt, barg den Fund und verbrachte ihn zur Rechtsmedizin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die dortigen Kollegen baten den Beamten, zur leichteren Identitätsklärung des Toten weitere Skelettteile am möglichen Tatort zu bergen.
Soweit kam es allerdings nicht, denn die Tochter des Beamten, studierte Archäologin, regte an, zuvor die LWL-Archäologie für Westfalen einzubeziehen. Zum Glück, denn tatsächlich handelte es sich nicht um einen heimlich verscharrten Toten, sondern um eine frühneuzeitliche Bestattung - und damit um einen archäologischen Fund. Die Kriminalpolizei konnte somit die Akte schnell schließen. Stattdessen begaben sich die LWL-Archäologen der Außenstelle Münster auf weitere Spurensuche.
Unter den gefalteten Händen des Skeletts fand der Archäologe ein stark zerfallenes Eisenteil. Grünewald konnte zunächst nur Vermutungen darüber anstellen, worum es sich hierbei handelt: "Wir erwarten ein der Teil Kleidung des Toten, wie etwa eine Verzierung. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse unserer Restauratoren, die das Stück aktuell in unserer Werkstatt untersuchen." Was die Archäologen darüber hinaus interessiert ist die Frage, weshalb der oder die Tote an diesem Ort bestattet worden ist. Anhand der bisher vorliegenden Fakten ist sich Grünewald sicher: "Da wurde niemand heimlich verscharrt. Der oder die Bestattete liegt ganz so, wie es auch auf einem Friedhof hätte sein können." Weitere Tote wurden allerdings nicht entdeckt, weshalb klar ist, dass der Tote eben nicht auf einem Friedhof bestattet wurde. Weshalb also fand er gerade hier seine letzte Ruhe? Fragen, die zu klären wären...