Krempe (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt Patricia Rohde-Hehr und Wolfgang-Martin Hehr verlässlich bei ihrem ehrgeizigen Unterfangen, die „Alte Apotheke“ in Krempe im Landkreis Steinburg wiederherzustellen. Jetzt erreichte das engagierte Restauratoren-Ehepaar ein weiterer Fördervertrag – erneut in Höhe von 20.000 Euro –, diesmal für die Tischler-, Schlosser- und Fachwerkrestauratorarbeiten an den historischen Panelwänden, Türen und Einbauten sowie den Tischler- und Glaserarbeiten an der Fenstergalerie im Obergeschoss. Bislang stellte die DSD rund 150.00 Euro für verschiedene Maßnahmen zur Verfügung.
Der zweigeschossige Bau an einem zentralen Eckgrundstück an der Reichenstraße diente lange als königlich-privilegierte Apotheke zu Krempe. Heute wird das Gebäude als Wohnhaus genutzt. Im Inneren haben sich aus allen Bauphasen umfassende Ausstattungsreste erhalten, insbesondere Malereibefunde. Besonders reizvoll ist die reich beschnitzte originale Eingangstür aus der Barockzeit. Dieser Bestand macht das Denkmal zu einem der wichtigsten Bürgerhäuser im Land.
Die ältesten Teile des Hauses gehen auf die Zeit um 1470 zurück. Mit Krempes Ausbau zur Festungsstadt Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Gebäude erneuert und umgebaut. Umfangreiche Teile des Fachwerks stammen daher aus den Jahren um 1540. Das Gebäude hat geschnitzte Renaissance-Fensterpfosten mit einer ungewöhnlich reichen und aufwendigen Befensterung. Im Spätbarock wurde das Haus auf seine heutige Größe verlängert. Den Bau deckt ein Satteldach.
Aus der Blütezeit der Apotheke nach 1712 hat sich im Obergeschoss eine bemalte Holzdecke von hoher Qualität erhalten. In Kränzen und Rankenwerk sind Landschaftsszenen dargestellt. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Erdgeschosswände in Backstein erneuert. Dabei modernisierte man auch den straßenseitigen Giebel im Obergeschoss.